Die teuersten Tank-Tage aller Zeiten
Die Autofahrer müssen an diesem Wochenende für Benzin und Diesel mehr als 1,52 Euro pro Liter zahlen.
Düsseldorf. Die deutschen Autofahrer erleben das teuerste Tank-Wochenende aller Zeiten. Die Preise für einen Liter Normalbenzin und Super haben erstmals im Bundesdurchschnitt die 1,50-Euro-Marke durchbrochen - gestern lag der Durchschnittspreis bei 1,52 Euro.
Und auch der Dieselkraftstoff steht dem in nichts nach: Für einen Liter musste man gestern im Schnitt 1,48 Euro berappen.
In Städten unserer Region lagen gestern viele Tankstellen mit ihren Preisen über dem Durchschnitt. In Düsseldorf, Krefeld und Neuss wurde für Benzin und Super an den Zapfsäulen bis zu 1,54 Euro verlangt.
Die Spitzenwerte in Wuppertal und Solingen lagen bei 1,53 Euro. Beim Diesel wurde in allen fünf Städten die 1,50-Euro-Marke durchbrochen.
Als Grund für den Anstieg der Spritpreise sehen die Mineralölkonzerne die steigenden Preise für Rohöl. Vor Wochenenden und Feiertagen zögen diese an, weil die Nachfrage dann steige.
"Die Spritpreise sind keine Willkür der Konzerne, sie werden durch Angebot und Nachfrage geregelt", erklärte Ulrich Winkler, Unternehmenssprecher von Aral.
In der Branche wird mit weiteren Anstiegen gerechnet. "Trotz des hohen Ölpreises verdienen wir derzeit am Benzin kein Geld. Daher ist Benzin eigentlich zu billig", sagte Josef Busch, Chef der Tankstellenkette Orlen und Star, in einem Zeitungsinterview. "Der Liter müsste fünf bis sechs Cent mehr kosten."
Nach Ansicht der Automobilclubs ADAC und AvD wird der Sprit im wesentlichen durch den Staat verteuert. "Mehr als 60 Prozent des Preises entfallen auf Steuern", sagte ADAC-Experte Jürgen Albrecht.
In diesem Zusammenhang forderte AvD-Sprecher Sven Janssen eine Entlastung für die Autofahrer: "Durch die Preiserhöhungen in diesem Jahr hat der Staat schon drei Milliarden Euro mehr eingenommen. Das sollte er über Steuernachlässe oder die Pendlerpauschale an den Bürger zurückgeben."