Spartipps für den Familien-Haushalt

Constanze Wiesner bleibt bei zwei Kindern und Job nicht viel Zeit zum Einkaufen und Kochen. Wertvolle Tipps erhält sie von Erika Lindner.

Willich/Düsseldorf. Ein Halbtagsjob, zwei Kinder, ein Haus mit Garten - da bleibt Constanze Wiesner wirklich keine Zeit, jeden Tag neue Menüs für das Familienessen zu planen. "Ich setze mich am Wochenende hin, um eine Einkaufsliste für die komplette Woche zu machen", erklärt die Mutter aus Willich. "Ich will damit vermeiden, zu viel und zu oft einzukaufen. Doch so richtig klappt das nicht."

Erika Lindner, Beraterin beim Hausfrauenbund Düsseldorf, hört der jungen Mutter aufmerksam zu und beruhigt: "Das ist auch etwas viel verlangt bei einer vierköpfigen Familie." Ratsamer sei es, einmal die Woche einen Großeinkauf mit allen Grundnahrungs- und haltbaren Lebensmitteln zu machen. "Da ist der Einkaufszettel sinnvoll, und sie sollten sich auch die Zeit für Preisvergleiche nehmen und verschiedene Supermärkte ausprobieren."

Frisches Obst und Gemüse könne Constanze Wiesner dann in der Woche bei ein bis zwei schnelleren Einkäufen besorgen. Auch beim Brot funktioniert das Sparen noch nicht ganz: Bei Wiesners wird selbst gebacken. Doch günstiger als beim Bäcker ist das nicht, findet die Hausfrau. Der Brotbackautomat braucht Strom, die Backmischungen sind zum Teil teuer.

Erika Lindner, in einem Bäcker-Haushalt groß geworden, hat auch hier Spartipps: Backmischungen und Automaten sind überflüssig: "Ich mache meinen Teig einfach selbst und backe gleich vier Laib Brot von Hand geformt im Backofen nebeneinander."

Ein Laib wird sofort gegessen, die anderen werden eingefroren - das halte eine Weile vor. "Brot kann man gut einfrieren. Wichtig ist, dass man es auch im Gefrierbeutel langsam auftauen lässt, damit das Wasser wieder ins Brot geht und nicht an der Luft verdunstet", so die Expertin.

Erika Lindner verrät sogar ihr Backrezept: 500 Gramm Roggen-, Weizen- und Dinkelvollkornmehl, einen Würfel Hefe gebröckelt, Fertigsauer, zwei Tassen Sonnenblumenkerne, zwei Esslöffel Salz und einen Liter lauwarmes Wasser. Die Zubereitung: Das Ganze verkneten, Tuch drüber und ein paar Stunden gehen lassen. Dann zu Brotlaiben formen, in der Mitte einschneiden und bei 190 Grad Heißluft eine Stunde in den Backofen mit einer Suppentasse Wasser auf dem Backofenboden. "Das Grundrezept kann man mit Mohn, Sesam oder Zwiebeln variieren", rät Erika Lindner. "Und man kann den Teig auch zu Partykränzen, Brotstangen oder Brötchen formen."

Müttern und Vätern mit wenig Zeit rät Erika Lindner auch, möglichst oft die doppelte Menge zu kochen und die zweite Mahlzeit einzufrieren. "Bei Reis und Nudeln ist das optimal, nur Kartoffeln schmecken dann nicht mehr", weiß die Expertin. "Auch bei Saucen wie Bolognese Sauce geht das prima und spart Zeit und Energiekosten."

Constanze Wiesner hat in ihrem Garten ein wenig Obst und Gemüse angebaut. Erika Lindner kann das vor allem bei Kräutern unterstützen. "Die kann man auch übers Jahr einfrieren. Zum Beispiel Petersilie mit den ganzen Stängeln in einen Gefrierbeutel und im gefrorenen Zustand die Stängel brechen. Dann werden die Kräuter nicht gequetscht."

Und für die Tomaten im Garten der Wiesners weiß Erika Lindner auch Rat: "Pflanzen Sie die am besten in einen Tontopf mit einem großen Loch und stellen ihn auf die Wiese oder ein Beet. Die Wurzeln wachsen durch den Topf in den Boden und versorgen sich dort."