Trompetenbaum: Ein natürlicher Mückenschutz
Die aus den USA stammende Pflanze blüht im Juni und Juli weiß mit gelben Streifen.
Bonn. Er startet spät ins Jahr und wirft als einer der ersten die Blätter ab. Aber was der Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) dazwischen inszeniert, das macht ihn zu einem wahren Gartenschatz.
Die dekorativen Blätter prägen den ersten Eindruck des Trompetenbaums. Herzförmig und bis zu 20 Zentimeter lang erwecken sie den Eindruck von Üppigkeit, den das rasche Wachstum des Baumes noch unterstreicht. Tatsächlich sind sie es gewöhnt, aus dem Vollen zu schöpfen. In ihrer Heimat, dem Südosten der USA, wachsen sie entlang der Flussläufe. Feuchtigkeit, Humus und Mineralstoffe bietet der Boden dort im Überfluss.
Der Name Catalpa erinnert noch an diese Herkunft. Ursprünglich lautete er Catawba, so wie noch heute ein Indianerstamm im Südosten der USA heißt. Dieser Stamm hatte den prächtigen Baum zu seinem Stammeszeichen erklärt. Auch ein Fluss im US-Bundesstaat North Carolina trägt diesen Namen.
Typisch ist der strenge Geruch, den die Blätter beim Zerreiben verströmen. Damit unterscheidet er sich deutlich vom "Prächtigen Trompetenbaum" (Catalpa speciosa), der hierzulande nur hin und wieder in den Baumschulen auftaucht. Er stammt aus dem Norden der USA, wächst stattlicher, ist frosthärter, erträgt auch sandige Böden und riecht nicht. Ihm fehlen aber Bestandteile des Stoffgemischs aus schwach giftigem Catalpin, Catalposid sowie anderen verwandten Stoffen, das für Catalpa bignonioides typisch ist.
Diese Wirkstoffmischung erweist sich in von Mücken belasteten Regionen als wahrer Segen. Als natürliches Abwehrmittel hält der Trompetenbaum die Blut saugenden Insekten fern. In der Po-Ebene, die für ihre Mückenplage bekannt ist, entdeckte ein italienischer Baumschulbesitzer sogar eine Variante, die eine viermal höhere Konzentration von Catalpin enthalten soll. Er bietet sie unter dem Sortennamen ’Catambra’ an.
Aber auch ohne diesen zusätzlichen Nutzen lohnt es sich, eine Catalpa in den Garten zu holen. Prächtig leuchten die glocken- oder trompetenförmigen Blüten im Juni und Juli Weiß mit gelben Streifen und purpurnen Flecken im Schlund. Ist der üppige Blütensegen vergangen, reifen bohnenartige Früchte heran. Bis zu 40 Zentimeter lang hängen sie als auffälliger Schmuck an den Bäumen - was auch für den Namen "Zigarrenbaum" sorgte. Selbst wenn die Blätter gefallen sind, prägen sie die Bäume noch immer und machen sie unverwechselbar.
Mit im Alter 10 bis 15 Metern Höhe und 6 bis 10 Metern Breite beansprucht er allerdings einigen Platz.