Simsen und Datenabruf werden billiger
EU-Parlament setzt Mobilfunkfirmen ab Juli neue Grenzen.
Straßburg. Wer aus dem Urlaub zu Hause anruft, am Ferienort Fotos herunterlädt oder im EU-Nachbarland eine SMS versendet, profitiert von den neuen EU-Regeln. Denn die setzen zum einen niedrigere Preisobergrenzen für Handygespräche innerhalb Europas und zum anderen erstmals Limits für die Tarife beim Simsen und beim Datenabruf.
Vom 1. Juli 2009 an. Das EU-Parlament hat am Donnerstag zugestimmt, der noch ausstehende Segen der Minister gilt als Formsache. Einziger Vorbehalt: Einige Konzerne klagen gerade vor Gericht gegen die Roaming-Regeln. Sollten sie die Richter überzeugen, könnte die EU-Vorgabe kippen.
Für eine Textbotschaft, die innerhalb der EU versandt wird, dürfen Mobilfunkfirmen nur noch elf Cent (plus Mehrwertsteuer) verlangen. Bisher zahlen Bundesbürger in einigen Urlaubsländern für eine SMS noch das Zwei- oder Dreifache.
Bereits heute setzen EU-Vorgaben Obergrenzen: 46 Cent pro Minute, wenn man vom europäischen Ausland aus telefoniert. 22Cent, wenn man dort angerufen wird. Ab Juli dürfen es nur noch 43 und 19 Cent sein, ein Jahr später werden die Limits auf 39 und 15Cent heruntergefahren, Mitte 2011 auf 35 und 11Cent - plus Mehrwertsteuer.
Für Downloads von Fotos oder anderen Datensätzen im EU-Ausland gibt es auch in Zukunft keinen Höchstpreis, den Mobilfunker verlangen dürfen - wohl aber eine Obergrenze für den Betrag, den sie untereinander für die Netz-Nutzung kassieren dürfen. Er liegt ab Juli bei einem Euro pro Megabyte, sinkt in den nächsten Jahren auf 80 und später 50 Cent.