Partnersuche im Netz: Ideal für Singles ab 40

Judith Alwin hat nach drei Jahren ihren Partner im Internet gefunden.

Düsseldorf. Schätzungsweise neun Millionen Singles suchen im Internet ihren Traumpartner. So wie die gebürtige Rheinländerin Judith Alwin. Drei Jahre hat sie im World Wide Web geflirtet, was das Zeug hält. Sie fand die große Liebe - und hat ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben. "Ins Netz gegangen" heißt passenderweise der Titel des Werks, das eine unterhaltsame Mischung aus Ratgeber und Online-Tagebuch ist. "Die Partnersuche per Computer ist besonders für die Singles geeignet, die nicht gerne alleine ausgehen", sagt Judith Alwin. Besonders für Alleinstehende ab 40 sei das Netz ideal, denn dabei muss sich keiner allein in die Kneipe setzen oder nachts in der Disko nach dem Traumprinzen Ausschau halten.

Fast 50 Mal hat sich die Hamburgerin, die jahrelang in Düsseldorf lebte, mit einem Online-Flirt im realen Leben getroffen. Der Richtige kam erst am Ende. Liebe per Mausklick erfordert also Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz. Denn Flops gibt es reihenweise. Eine Todsünde des virtuellen Kennenlernens sind die kleinen und großen Schwindeleien. Ältere Herren beispielsweise machten sich im Netz gerne jünger und schlanker - und stolperten dabei über ihre eigene Fantasie. "Sie beschreiben sich als durchtrainiert, knackig und jugendlich. Das ist bei vielen nur Wunschdenken". Ehrlichkeit sei aber eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Partnersuche. Bei den meisten Dates war deshalb nach einer Tasse Kaffee Schluss. Wer aber wirklich Mr. oder Mrs. Right finden will, der müsse das in Kauf nehmen. Viele Kontakte seien vor allem zu Beginn nur dazu da, auszutarieren, was man wirklich wolle.

Die ersten zehn hatte die 47-Jährige "blauäugig" ausgewählt - getreu dem Motto "Der klingt ja nett." Überhaupt sei ein gut geschriebener Profiltext das A und O. Viele Männer begnügten sich bei ihrer Eigenbeschreibung mit wenig aussagekräftigen Aufzählungen oder leeren Phrasen. Solche Sätze wie "Wenn du was über mich wissen willst, dann frag mich halt" würden jeden Kandidaten sofort disqualifizieren. Entscheidend sei jedoch, dass man mit einer guten Portion Humor an die Sache herangehe. "Wer verbissen sucht, wird nicht fündig."

Judith Alwin empfiehlt, erst einmal kostenfreie Partnerbörsen auszuprobieren. Nicht jede Flirt-Plattform sei für alle Nutzer und Altersgruppen gleich geeignet. Stiftung Warentest nehme regelmäßig die verschiedenen Angebote unter die Lupe. Eine Übersicht gibt es auch bei singlebörsen-vergleich.de. Die meisten dieser Online-Treffpunkte ließen sich in zwei Gruppen unterscheiden: Das Kontaktsystem mit Foto und Profil oder einem Persönlichkeitstest, bei dem Kandidaten mit ähnlichen Interessen vorgeschlagen werden. Der Vorteil bei kostenpflichtigen Angeboten: "Das hält die Verrückten und Unseriösen ab."