WLAN-Sticks: Schneller, sicherer, weiter

Neue USB-Stifte mit sogenanntem n-Funkstandard erleichtern den Datenaustausch im heimischen Netzwerk immens. Wir sagen, worauf man achten sollte.

Familienleben anno 2009: Papa prüft Aktienkurse, Töchterchen chattet, und Sohnemann kämpft sich durch Multiplayer-Spielwelten. So viel Verkehr in einem Netzwerk kann schnell dazu führen, dass aus der Datenautobahn wieder eine Landstraße wird - der Seitenaufbau dauert, der Videostream ruckelt.

Abhilfe schaffen WLAN-USB-Stifte mit neuem n-Funkstandard, die sich auch für ältere Computer problemlos nachrüsten lassen. Theoretisch erreicht man damit beim Surfen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde (MBit/s).

Trotz solcher Traumgeschwindigkeiten sind die kleinen Beschleuniger genügsam in ihren technischen Anforderungen. Ein Computer mit Windows XP oder einem moderneren Betriebssystem genügt.

Bescheidene Ansprüche stellen die Stifte auch an den Geldbeutel: Der Sieger im Test von "Computer Bild" (Ausgabe 2/2009), der Hama Wireless LAN USB 2.0 Stick 300 MBit/s, kostet nur rund 30 Euro.

Verbraucher sollten sich den Kauf dennoch gut überlegen: Wer nur normal durchs Internet surft und sich das Netzwerk nicht mit vielen Mitsurfern teilen muss, kommt mit einer Verbindung im momentan üblichen g-Standard vollkommen aus.

Voll ausgenutzt wird die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit eines n-Standard-WLAN nur bei besonders schnellen Internetanschlüssen oder der Übertragung großer Datenmengen im heimischen Netzwerk.

Zwar bleibt in der Praxis meist nur eine Geschwindigkeit von 60 bis 100 MBit/s übrig, weil Wände, Möbel und andere Netzwerke die Übertragung stören. Aber auch bei diesem Tempo dauert die Übertragung einer Datenmenge von einem Gigabyte theoretisch nur anderthalb Minuten.

In der Praxis kann davon ausgegangen werden, dass WLAN nach dem n-Standard Daten zwei- bis viermal schneller überträgt als ein g-Standard-Gerät.

Wichtig ist, dass auch der Router den n-Standard unterstützt, weil er die Geschwindigkeit im Netzwerk bestimmt. Funkt er im g-Standard, also mit einer Brutto-Übertragungsrate von 54 MBit/s, passt sich der WLAN-Stick dem an - obwohl er eigentlich schneller ist.

Ein guter Zeitpunkt für die Anschaffung eines WLAN-Sticks ist der Abschluss eines neuen DSL-Vertrages. Zwar werden dabei von den Internet-Providern in der Regel noch g-Standard-Router bereitgestellt. Neukunden können sich das Geld für einen subventionierten Router aber auch sparen und für einen Aufpreis von rund 20 Euro einen passablen n-Standard-fähigen Router kaufen.

Zumal dieser neben der höheren Übertragungsgeschwindigkeit auch eine Reihe weiterer Vorteile bietet. Im Test von "Computer Bild" halbierte sich der Stromverbrauch der meisten Stifte im Sparmodus. Davon profitieren vor allem Nutzer, die mit ihrem Notebook oft im Akkubetrieb arbeiten.

Außerdem verschlüsseln viele Stifte die übermittelten Daten durch das sogenannte WPS-Verfahren automatisch. Nutzer müssen also nicht mehr umständlich Passwörter eingeben, sondern nur noch auf einen Knopf drücken.

Letztendlich funken Geräte mit n-Standard wesentlich weiter: Sie erreichen auch Ecken, in die Geräte mit g-Standard nicht mehr vordringen. Dennoch sollten Verbraucher auf die Positionierung ihrer Computer achten. Ideal ist es, wenn Router und Rechner in Sichtverbindung zueinander aufgestellt werden.