Stiftung Warentest vergibt mäßige Noten für Pommes frites
Acht Sorten von acht Fast-Food-Ketten wurden untersucht. Keine bekommt eine „Eins“. Unter die Lupe genommen wurden die Inhaltsstoffe, Geruch, Geschmack und das Aussehen.
Düsseldorf. Sie sind knusprig, duften herzhaft und sind seit Jahren der Fast-Food-Klassiker: Pommes. So ist es auch nicht verwunderlich, dass jeder Deutsche pro Jahr durchschnittlich zwei Kilo verputzt. Grund genug für die Stiftung Warentest, Pommes von acht Fast-Food-Ketten unter die Lupe zu nehmen. Die Tester kauften jeweils 25 Portionen von jedem Anbieter. Daraufhin wurde die Zusammensetzung der Fritten, sprich die Inhaltsstoffe, analysiert. Zudem wurde der Geruch, Geschmack und das Aussehen überprüft. Auch das Frittierfett war für die Bewertung ausschlaggebend, belastende Chemikalien wurden registriert. Gleiches gilt für die Pommes selbst. Sie wurden ebenfalls durchgeprüft. Testsieger wurde Burger King: Die Fritten bekamen die Note gut. Die Tester bemängelten bei dieser Sorte den hohen Fettgehalt. Die zweiten, die Pommes von Kentucky Fried Chicken, hatten ebenfalls einen hohen Fettgehalt. Zudem sei das Frittierfett etwas mit Acrylamid belastet. Testverlierer waren die Pommes von Ikea. Diese hatten zwar einen geringen Fett- und Acrylamidgehalt. Aber dafür war der Anteil der Transfettsäuren sehr hoch. Noch ein Manko: in allen Sorten wurden perfluorierte Tenside (PFT) gefunden.
Nachgewiesene STOFFE
Perfluorierte Tenside (PFT) Die in allen Pommes gefundene Chemikalien werden seit den 50er als Schutzbeschichtung für Kleidung und Verpackungen benutzt. Mittlerweile gelten sie als giftig, und die Produktion soll langsam zurückgefahren werden. PFT hat sich aber schon in der Umwelt verbreitet. Ob es gesundheitsschädlich ist, ist noch nicht bewiesen. Experten gehen davon aus, dass sie krebserregend sind. Im Jahr 2006 wurde PFT in Niedersachsen erstmals in erhöhten Konzentrationen in Muttermilch nachgewiesen Zudem wurden sie in der Ruhr und der Möhne nachgewiesen. Transfettsäuren Die ungesättigten Fettsäuren kann man normalerweise in Milchprodukten und Fleisch nachweisen, aber nur in geringen Mengen. Oft findet man sie auch in Frittierfetten. Sie entstehen dort durch die Härtung des Öls. In Regel nimmt man täglich drei Gramm der Säuren zu sich. Ab fünf Gramm erhöht sich das Risiko der Herzerkrankungen. Durch die Stoffe wird das "schlechte Cholesterin" (HDL) erhöht. Acrylamid Der Schadstoff ist seit April 2002 in den Schlagzeilen, nachdem er von schwedischen Wissenschaftlern in Lebensmitteln gefunden wurde. Acrylamid entsteht bei Überhitzung von Stärken, insbesondere beim Backen, Braten, Rösten, Grillen und Frittieren. Der wichtigste Ausgangsstoff für Acrylamid in Lebensmitteln ist die Aminosäure Asparagin, die vor allem in Kartoffeln und in Getreide vorkommt. Bei Verwendung von Silikon als Schaumverhüter in Frittierfetten verdoppeln sich die Acrylamidwerte noch einmal. Der Zusatz von Silikon zu Frittierfetten ist in der Lebensmittelindustrie aufgrund von Einsparungen trotzdem bis heute üblich.Fett Fast alle Pommes haben davon reichlich. Aber gerade die dünnen, langen hatten besonders viel aufgesogen. Der Grund: Sie haben eine große Oberfläche und können beim Frittieren besonders viel aufnehmen.