Studiengänge im Umweltbereich werden immer beliebter

Studiengänge im Umweltbereich bieten jungen Leuten viele Jobmöglichkeiten.

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Berlin. Toni Engelhardt (24) träumt von einer Welt, in der Menschen zu 100 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Nach dem Abitur hat er ein Freiwilliges Ökologisches Jahr gemacht und sich in dieser Zeit mit Solaranlagen beschäftigt. Danach entschied er sich für den Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen für Umwelt und Nachhaltigkeit, in dem es auch um diese Technologie geht.

Ihn bietet die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin gemeinsam mit der Beuth Hochschule für Technik an. Der Studiengang konzentriert sich auf Umwelt- und Verfahrenstechnik sowie Nachhaltigkeitsmanagement.

Etwa fünf Prozent aller Beschäftigten sind laut dem Umweltbundesamt derzeit im Umweltschutz tätig — Tendenz steigend. Dabei geht es um alle Tätigkeiten, die dazu beitragen, die Belastung der Umwelt zu reduzieren. Der Trend zu grünen Berufen spiegelt sich auch an den Hochschulen wider, sagt Gudrun Przybyl. Sie ist Berufs- und Studienberaterin der Agentur für Arbeit in Berlin-Mitte. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche neue Studiengänge auf den Feldern Umwelt- und Klimaschutz sowie Energiewende entstanden.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. Aber auch Angebote im Bereich der Betriebswirtschaftslehre, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften seien darunter, erläutert Przybyl.

Wer sich spezialisiert, sei als Experte in bestimmten Unternehmen gefragt. Gleichzeitig gehe er das Risiko ein, in einer Nische zu landen. „Für junge Menschen, die eine bestimmte Branche oder einen bestimmten Arbeitgeber im Kopf haben, ist das aber durchaus sinnvoll“, sagt Przybyl.

Generell sei der Bedarf an Fachkräften etwa in der Abfall-, Abwasser- und Siedlungswasserwirtschaft groß. Zudem gewinnt der betriebliche Umweltschutz an Bedeutung. In Zeiten teurer und knapper werdender Ressourcen kommen Unternehmen um das Thema Umweltschutz nicht mehr herum. Wie viel sich in den grünen Berufen verdienen lässt, ist sehr unterschiedlich.

Für Student Engelhardt stellen sich diese Fragen noch nicht — für ihn steht nach dem Bachelor-Abschluss erst einmal ein Master an: „Vielleicht werde ich später dazu beitragen, Solaranlagen zu verbessern oder im technischen Umweltschutz an der Wasser-, Luft- und Bodenreinhaltung arbeiten — das ist noch offen.“

Beim bundesweiten Berufsorientierungstag Green Day am 12. November können Jugendliche Berufe und Studium im Umweltbereich entdecken.