Mit der Hand aufgezogene Papageien sind oft verhaltensgestört
Bramsche (dpa/tmn) - Papageien sind gesellige Wesen. Daher sollten sie mit ihren Artgenossen aufwachsen. Zieht der Züchter sie hingegen mit der Hand auf, werden sie mit der Geschlechtsreife aggressiv.
Der Grund: Triebstau.
Viele Halter kaufen am liebsten einen Papageien, der schon zahm ist. Aufgrund der Nachfrage ziehen manche Züchter die Vogeljungen per Hand groß, um sie so als zahme Tiere vermarkten zu können. Mit einem handaufgezogenen Papagei handeln Halter sich aber nach dem Kauf viele Probleme ein: Häufig entwickelten die Vögel schwere Verhaltensstörungen, warnt die Tierärztin Dorit Münker von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT).
Artgerecht sei es, wenn die Papageien in einer Naturbrut gemeinsam mit ihren Eltern aufwachsen. Dies schließe nicht aus, dass sie später an den Menschen gewöhnt werden können. Halter sollten sich vor dem Kauf erkundigen, wie die Vögel aufgezogen wurden.
Bei der Handaufzucht werden die Küken sozial und sexuell auf Menschen geprägt. Werden sie geschlechtsreif, gibt das Probleme. Denn der Mensch kann auf den Vogel nicht so reagieren, wie es ein anderes Tier tun würde. Durch ständige Frustration und Triebstau sind zum Beispiel Amazonen und Graupapageien sehr aggressiv, zeigen ein übertriebenes Droh- und Imponierverhalten. Außerdem rupfen sich die Vögel dann oft die Federn aus.