„Stunde der Gartenvögel“: Spatz an der Spitze
Berlin (dpa) - Zum zehnten Mal sind Vogelfans deutschlandweit ausgerückt und haben fleißig gezählt - eine Stunde lang: Bei der Stunde der Gartenvögel liegt erneut der Haussperling vorn.
Der Haussperling bleibt auch in diesem Frühjahr Deutschlands Vogel Nummer eins. Im Durchschnitt 5,6 Haussperlinge (Spatzen) finden sich pro Garten, dann folgen Amsel und Kohlmeise mit 3,4 und 3 Exemplaren. Blaumeise und Star tummeln sich auf den Rängen vier und fünf. Das geht aus der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ des Nabu Deutschland hervor, für die etwa 43 000 Tierfreunde am 9. und 10. Mai eine Stunde lang in rund 28 000 Gärten und Parks Vögel zählten.
„In der ewigen Bestenliste hat es in diesem Jahr eine Veränderung gegeben: Der Grünfink hat sich auf Platz acht und damit vor den Mauersegler gesetzt“, sagte Nabu-Vogelexperte Lars Lachmann.
Trotz Silbermedaille für die Amsel gehen deren Bestände weiter zurück. Unklar ist noch, ob daran eine Viruserkrankung schuld ist.
„Einen starken Rückgang um 25 bis 30 Prozent sehen wir auch beim Grünfink“, sagte Lachmann. Grund sollen vor allem Infektionen mit dem Einzeller Trichomonas gallinae sein. „Weil die Krankheit schnell unter Grünfinken übertragen wird, sollten Vogelfreunde die Fütterung sofort einstellen und auch Vogel-Badestellen entfernen, sobald sie einen toten Grünfink finden.“
Auch bei Mauerseglern und Mehlschwalben sei der Abwärtstrend besorgniserregend. Beide seien Gebäudebrüter und Langstreckenflieger. „Das ist doppelt schwierig für den Bestand.“ Mit dem Anbringen von Nistkästen und Kunstnestern an Häusern könne den beiden Vogelarten jedoch sehr geholfen werden.