Weibliche Kaninchen lieber nicht am Rücken streicheln

Bramsche (dpa/tmn) - Kaninchenhalter sollten weibliche Tiere besser nicht am Rücken streicheln, da diese sonst gesundheitliche Probleme bekommen können. Häsinnen haben im hinteren Rückenbereich ihre Eierstöcke.

Weibliche Kaninchen sind im Bereich des hinteren Rückens besonders empfindlich. Beim Decken umklammert der Rammler die Häsin mit seinen Vorderbeinen an dieser Stelle, wodurch unter anderem der Eisprung ausgelöst wird. Streichelt man die Häsin ständig über den Rücken, kann dies ebenfalls einen Eisprung auslösen - das Tier wird dabei aber nicht befruchtet. Darauf weist Kirsten Tönnies von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) hin.

Das Hormonsystem des Kaninchens kann zwischen dem Decken und dem Streicheln nicht unterscheiden und stellt sich auf eine scheinbare Trächtigkeit ein. Die Tiere beginnen, Nester zu bauen und können außerdem sehr aggressiv auf ihre Besitzer reagieren. Auf lange Sicht lösen häufige Scheinträchtigkeiten Tumorbildungen im Gesäuge und der Gebärmutter aus. Um dies zu verhindern, lassen Halter Kaninchen mit ständig wiederkehrender Scheinträchtigkeit und aggressivem Verhalten besser bei einem darauf spezialisierten Tierarzt kastrieren. Danach dürfen sie es unbesorgt am Rücken streicheln.