Verträge: Die dreisten Tricks der Internet-Betrüger

Hinter vielen kostenlosen Angeboten verstecken sich teure Abonnements.

Düsseldorf. Im Internet lauern immer mehr Betrüger. Sie bieten Kochrezepte, Intelligenztests oder Hilfe bei den Hausaufgaben an - scheinbar kostenlos. Doch wer seine Daten eingibt, hat oft nach ein paar Tagen eine Rechnung im Briefkasten. Allein in den vergangenen vier Wochen haben sich 5450 Opfer bei der Verbraucherzentrale NRW gemeldet. "Die Dunkelziffer ist höher. Viele zahlen einfach", sagt Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale.

Die Betrüger bieten Dienste an, die sonst oft kostenlos sind, zum Beispiel auch Routenplaner, Horoskope oder Gewinnspiele. Dass der Dienst Geld kostet, ist im Kleingedruckten versteckt. Eine ähnliche Masche ist das wahllose Verschicken von E-Mails mit Rechnungen über das Nutzen von Online-Diensten, obwohl der Nutzer nie auf der Internetseite war.

Vorsichtig sollten Nutzer sein, wenn persönliche Daten wie Adresse, Bankverbindung, oder E-Mail-Adresse abgefragt werden. Dann ist es wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu lesen. Ein Blick ins Impressum gibt Aufschluss über die Seriosität des Anbieters: Hier müssen Name und Anschrift stehen, nicht nur ein Postfach. Zudem sollte es einen Hinweis auf das Widerrufsrecht geben.

Nützlich ist es, die Internetseite nach Eingabe der Daten auszudrucken. Damit kann man bei einem möglichen Rechtsstreit nachweisen, wie die Seite zum Zeitpunkt des Besuches aussah.

Wer eine falsche Rechnung bekommt, sollte das zweiwöchige Widerrufsrecht nutzen. Die Frist läuft meistens ab Zustellung der Rechnung, nicht ab dem Zeitpunkt der vermeintlichen Einverständniserklärung im Internet. Seriöse Anbieter schicken eine E-Mail oder einen Brief als Vertrag.

Opfer sollten den Anbieter am besten per Einschreiben darauf hinweisen, dass sie keinen Vertrag unterschrieben haben. Der Anbieter ist in der Pflicht, den Abschluss des Vertrags nachzuweisen. Nur der Besuch der Seite (beweisbar durch die IP-Adresse des Computers) reicht nicht.

Die Verbraucherzentrale NRW berät Betrugsopfer. Hier gibt es auch Standardbriefe und Informationen über dubiose Anbieter.

Schutz vor Bertrug: Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) plant ein Gesetz zum Schutz im Internet. Es könne dann auch Entschädigungen geben. Die EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva sagte, bis 2013 solle Einkaufen im Internet so sicher sein wie im Supermarkt.