Wenn das Sonnenbad schadet

Treten erste Symptome einer Sonnenallergie auf, helfen spezielle Cremes oder Tabletten.

Düsseldorf. Der Badetag hätte so schön werden können: 28 Grad, Sonne satt und eine leicht, kühle Brise. Wären da nicht die juckenden kleinen Bläschen und Pickelchen, die sich am Abend auf Armen, Rücken und Dekolleté zeigten. „Ich sah aus wie ein Streuselkuchen, und dann auch noch der starke Juckreiz“, berichtet Beate J. (Name von der Redaktion geändert).

Für Anna Mokosch, Ärztin an der Universitäts-Hautklinik Düsseldorf, ist das ein klarer Fall einer Polymorphen Lichtdermatose (PLD), auch Sonnenallergie genannt. Verantwortlich für die überempfindliche Reaktion sind die UV-Strahlen, an die sich die Haut gewöhnen muss. 20 Prozent aller Menschen in Deutschland, also jeder Fünfte, seien laut Mokosch betroffen.

„Auch parfümierte Kosmetika wie Seifen, Pflegecremes oder Rasierwasser sowie die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, die die Lichtempfindlichkeit steigern, kommen als Auslöser in Betracht“, sagt die Hautärztin Dr. Gisela Hubbes. Dazu zählen beispielsweise Antibiotika und Johanniskraut.

Treten die ersten Symptome auf, müssen Betroffene die Sonne zunächst meiden und die betroffenen Areale durch leichte Kleidung aus Baumwolle oder Leinen und Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor schützen. Nur so fördern sie den Heilungsprozess der Haut.

Sind die Symptome trotz eines Lichtschutzpräparates aufgetreten, hilft es einigen Menschen, eher weniger rückfettende Lichtschutzpräparate wie ein Fluid oder ein Gel zu verwenden. Am Abend können laut Mokosch zudem kühlende Umschläge und eine intensive Hautpflege mit kühlenden oder Juckreiz lindernden Pflegelotionen die Symptome lindern.

Zur Therapie der Hautveränderungen werden Cremes mit Kortison eingesetzt. Bei starkem Juckreiz helfen Antihistaminika in Tablettenform, wie sie auch bei Heuschnupfen verabreicht werden. Hautärztin Hubbes rät, Antihistaminika bereits zwei bis drei Tage vor dem ersten Sonnenbad — beispielsweise vor dem Sommerurlaub — einzunehmen.