Berliner Hotelmarkt ist der „härteste der Welt“
Berlin (dpa/tmn) - Berlin legt bei den Touristenzahlen kontinuierlich zu. Fast zehn Millionen Gäste waren es im vergangenen Jahr. Trotzdem müssen Hauptstadtbesucher keine steigenden Hotelpreise befürchten: Denn die Konkurrenz ist groß - und wird sogar noch größer.
Berlin-Besucher können sich auf ein weiter wachsendes Zimmerangebot und vergleichsweise günstige Preise einstellen - trotz weiter rasant steigender Besucherzahlen. Grund ist der harte Hotelwettbewerb in der Hauptstadt, wie Berlins Tourismuschef Burkhard Kieker am Mittwoch (15. Februar) sagte. „Berlin ist der härteste Hotelmarkt der Welt.“ Das mache die Metropole zur einzigen Weltstadt, die nicht die Welt koste. Zu den 125 000 Hotelbetten kommen in diesem Jahr laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 4000 hinzu.
Visit Berlin, für das Tourismusmarketing der Hauptstadt verantwortlich, verkündete für das vergangene Jahr einen weiteren Rekord: knapp 9,9 Millionen Gäste (+ 9 Prozent) und nahezu 22,4 Millionen Übernachtungen (+ 7,5 Prozent). Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft Roland Berger ist die Auslastung der Hotels in der Hauptstadt mit gut 50 Prozent im europäischen Vergleich dennoch sehr gering, der Erlös für die Betreiber sei mit durchschnittilch 60 Euro pro Zimmer vergleichsweise bescheiden.
Der Studie zufolge liegt Berlin nach Zahlen für das Jahr 2010 bei Übernachtungen an dritter Stelle hinter London (48,7 Millionen) und Paris (35,8 Millionen). Das Land peilt für 2020 die Marke von 30 Millionen Übernachtungen an. Kieker sagte, Besucher reize vor allem, zu beobachten, wie Berlin nach der Teilung zunehmend einen Platz unter den Weltmetropolen einnehme. „Berlin ist die Stadt der Bewegung, die Stadt des Wandels.“
Einen weiteren Schub erhofft sich die Branche durch den neuen Flughafen, der im Juni in Schönefeld in Betrieb geht. Die Lufthansa will mit zusätzlichen europäischen Städteverbindungen zu günstigen Preisen dort den Billigfliegern Passagiere abjagen und wirbt kräftig für das Reiseziel Berlin.