Deutschen ist der Urlaub wieder mehr wert

Im Durchschnitt gaben die Menschen 861 Euro für ihre Ferienreisen aus.

Berlin. Die Bundesbürger geben wieder mehr Geld für Urlaub aus. Im vergangenen Jahr lagen die durchschnittlichen Ausgaben für Urlaubsreisen bei 861 Euro — das sind 41 Euro mehr als im Jahr 2009. Das geht aus der Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervor, die auf der Reisemesse ITB in Berlin vorgestellt wurde. Insgesamt ließen sich die Bundesbürger ihren Urlaub im vergangenen Jahr 54,8 Milliarden Euro kosten.

Die Reiselust der Deutschen bleibt weiterhin groß: Rund drei Viertel der 7694 Befragten gaben an, im Jahr 2010 eine Reise von mindestens fünf Tagen unternommen zu haben — das waren ebenso viele wie im Jahr zuvor. Eine starke Zunahme verzeichnete die FUR bei Kurzurlauben von zwei bis vier Tagen Länge: Ihre Zahl stieg innerhalb eines Jahres von 74,1 auf 86 Millionen.

Die durchschnittliche Länge der jährlichen Urlaubsreisen ist mit 13,2 Tagen gleich geblieben. „Der Prozess, dass die Reisen immer kürzer werden, scheint ein natürliches Ende gefunden zu haben“, sagte Tourismusforscher Martin Lohmann.

Erstmals erfasste die FUR auch das Reiseverhalten der deutschsprachigen, ausländischen Mitbürger. Mit 19,5 Prozent der Reisen lag die Türkei im Jahr 2010 mit weitem Abstand an der Spitze ihrer Reiseziele. Doch nach Polen folgt Deutschland bereits auf dem dritten Rang. Das zeige, dass die ausländischen Mitbürger „längst nicht nur Heimaturlaub“ machen, sagte Lohmann.

Die Familie zu besuchen, sei für Ausländer in Deutschland aber natürlich ein wichtiges Urlaubsmotiv. Das zeigt sich daran, dass 44 Prozent der Befragten angaben, im Urlaub bei Verwandten oder Bekannten zu übernachten. So liegen ihre durchschnittlichen Ausgaben auch nur bei 668 Euro — obwohl sie mit 17,7 Tagen im Jahr 2010 deutlich länger verreisten als die Deutschen.