Eiskaltes raubt dem Körper Energie
Berlin (dpa/tmn) - Die Hitzewelle in Südeuropa macht derzeit vielen Urlaubern zu schaffen - was kann da erfrischender sein als eine eiskalte Limo? Ganz einfach: Eine lauwarme Limo. Die schmeckt vielleicht nicht so lecker, tut dem Körper aber eher gut.
Die Sonne brennt, am Strand ist es vor Hitze kaum auszuhalten - trotzdem greifen Ausgedörrte besser nicht zu eiskalten Getränken, um sich zu erfrischen. Denn das strengt den Körper nur noch mehr an. Er muss die Flüssigkeit wieder auf Körpertemperatur erwärmen - das kostet Energie, wie Tropenmediziner Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM) erklärt. Lauwarme Getränke tun dem Körper bei großer Hitze daher eher gut.
Urlauber sollten in den betroffenen Ländern außerdem viel trinken: Als Richtwert gelten vier bis fünf Liter. „Wichtig ist, dass das Urin reichlich ist und eine helle Farbe hat“, erläutert der Mediziner. Am besten geeignet sind Wasser, Saftschorlen oder Milch, da diese wichtige Elektrolyte enthalten. Auf Alkohol verzichten Urlauber besser weitestgehend. Damit der Magen nicht zu viel arbeiten muss, nehmen Urlauber besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt anstatt einer großen am Mittag oder Abend zu sich.
Urlauber, denen die Hitze zu schaffen macht, sollten sich außerdem an den Einheimischen orientieren, rät Jelinek. Wie diese setzen sie am besten auf weite luftige Kleidung und meiden die Sonne. Die Kleidung gibt dem Körper zusätzlichen Schatten und Kühlung. Eine lange, leichte Pluderhose ist also besser als eine enge Shorts.
Bei Städtereisen sollten Touristen an warme Kleidung für den Bus denken. Denn darin läuft die Klimaanlage oft auf Hochtouren, und der große Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen kann schnell zu einer Erkältung führen, warnt Jelinek.
Ein Vorteil der großen Hitze ist Jelinek zufolge, dass das Wetter nicht nur Menschen schlapp macht, sondern auch Mücken und Zecken. Tagsüber hat der Ausflügler daher Ruhe vor ihnen.