Fahrplanwechsel - Bahn erhöht Ticketpreise

Berlin (dpa) - Zugfahrern ist ab sofort teurer: Mit dem Fahrplanwechsel hat die Deutsche Bahn auch die Ticketpreise angehoben. Reisende müssen jetzt im Schnitt 2,8 Prozent mehr bezahlen. Auf einigen Strecken fahren fortan mehr Fernzüge.

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember hat die Deutsche Bahn die Preise für ihre Fahrscheine im Durchschnitt um 2,8 Prozent erhöht. Das bundeseigene Unternehmen begründete dies vor allem mit gestiegenen Strompreisen. Verbraucherschützer kritisierten, die Kunden müssten mehr bezahlen, bekämen aber keine bessere Leistung.

Die Bahn setzt mit dem Fahrplanwechsel freitags und sonntags auf einigen Strecken mehr Fernzüge ein. So sollen Wochenendpendlern auf besonders stark genutzten Verbindungen mehr Sitzplätze angeboten werden.

Der höchste Preis für eine Strecke im ICE steigt von 135 auf 139 Euro. Das betrifft etwa die Fahrt von Hamburg nach München. Die Strecke Stuttgart-München verteuert sich um einen Euro von 54 auf 55 Euro. Bahncards kosten durchschnittlich 2,4 Prozent mehr. Die Bahncard 25 gibt es dann für 60 Euro (bisher 59 Euro), die Bahncard 50 für 247 Euro (bisher 240 Euro). Neu: In 120 deutschen Städten können Inhaber der Bahncard 25 oder Bahncard 50 mit dem öffentlichen Nahverkehr ohne Extra-Ticket zum Startbahnhof fahren. Bislang war das nur am Zielort möglich.

Die Sparpreise im Fernverkehr bleiben unverändert. Auch künftig kosten einfache Fahrten im ICE oder Intercity/Eurocity ab 29 Euro in der 2. Klasse sowie Fahrten ins europäische Ausland ab 39 Euro. Das Schöne-Wochenende-Ticket für Gruppenfahrten wird zwei Euro teurer (42 Euro). Derzeit entfallen nach Bahnangaben auf Sparpreise etwa 30 Prozent aller Fernfahrten. Sitzplatzreservierungen gibt es weiterhin für vier Euro.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hält zumindest im Moment teurere Tickets nicht für begründbar. „Die Qualität ist nicht so, als dass man eine Preiserhöhung rechtfertigen könnte“, sagte Sprecher Karl-Peter Naumann. Es gebe zu viele Verspätungen. „Solange die Bahn das nicht im Griff hat, kann sie nicht mehr Geld verlangen“, meinte Naumann. Die jüngste Statistik der Bahn belegt das. Demnach waren im Oktober 27,4 Prozent der Fernzüge mit Verspätung unterwegs. Im März hatte diese Quote noch bei 14,4 Prozent gelegen.

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