Griechenland-Urlauber brauchen keinen Hass zu fürchten
Berlin (dpa/tmn) - Brennende Deutschlandflaggen, Bilder der Kanzlerin als Nazi und viel Protest gegen den geforderten Sparzwang - Die Griechen scheinen momentan nicht gut auf die Deutschen zu sprechen sein.
Für Touristen soll das aber keinesfalls gelten.
Die Bilder wütender Protestierer aus Athen wirkten in jüngster Zeit nicht gerade einladend. Viele Urlauber dürften sich jetzt fragen: Sind die Deutschen nicht mehr willkommen in Griechenland? Doch, versichert Panagiotis Skordas, Direktor des griechischen Fremdenverkehrsamts. „Deutsche Urlauber sind bei uns sehr gerne gesehen.“ Touristen müssten keinen Deutschenhass unter Griechen fürchten. „Es gibt eine traditionelle Freundschaft zwischen Griechen und Deutschen“, sagte Skordas bei einer Veranstaltung in Berlin.
Urlauber bekämen von den Demonstrationen gegen die Einschnitte angesichts der Eurokrise in der Regeln ohnehin nichts mit, sagte Skordas. „Auf den Inseln ist noch nichts passiert.“ Und fast alle Griechenland-Urlauber führen direkt in die Ferienregionen, ohne einen Stopp in Athen zu machen, ergänzte Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV). „Die bekommen von den Demonstrationen daher nur im Fernsehen etwas mit.“
Dennoch haben die Bilder von den Protesten und die Streiks viele Urlauber abgeschreckt, räumte Skordas ein. Das zeigt sich auch an den Buchungszahlen für diesen Sommer: Sie hätten sich zwar etwas verbessert, lägen aber immer noch zweistellig im Minus, erläuterte Schäfer. Anfang März hatten Veranstalter wie die Tui sogar noch ein Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbucht. Dagegen hatte Griechenland im vergangenen Jahr noch einen Rekord eingefahren: Von Januar bis September 2011 kamen 10,4 Prozent mehr Urlauber als im Vorjahr, bei den deutschen Gästen betrug das Plus sogar 12,9 Prozent.
Er hoffe, dass in diesem Jahr unter Strich wenigstens noch eine Null bei der Urlauberbilanz herauskommen werde, sagte Skordas. Derzeit versuchten viele Hoteliers, Urlauber mit Schnäppchen zu locken. So gebe es derzeit Sonderangebote, die bis zu 30 Prozent billiger als sonst seien, etwa auf der Insel Skopelos.