Kein Druck mehr: Skischuhe sollen passender werden

München (dpa/tmn) - Die Zeit der Blasen nach dem Skifahren könnte bald vorbei sein: Immer mehr Hersteller versuchen mit verschiedenen Techniken, die Schuhe besser an die Füße anzupassen.

„Bei den Skischuhen tut sich im Moment sehr viel“, sagte Christoph Ebert, Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Sport Gesundheit Technologie in Garmisch-Partenkirchen, bei der Internationalen Wintersportmesse ispo in München (6. bis 9. Februar). Einige Hersteller bieten individuell geschäumte Schuhe, andere aufblasbare Kammern zwischen Innenschuh und Schale. Und viele arbeiten mit Innenschuhen, die erhitzt und dann dem Fuß angepasst werden.

Neu ist die „Vacuum Fit“-Technologie von Fischer, bei der der Außenschuh durch Hitze erweicht und dann mit Luftdruck der Fußform angepasst wird. Das könnte das Skifahren tatsächlich komfortabler machen, sagte Ebert. „Die Schmerzen entstehen nie durch den Innenschuh, sondern immer durch die Schale.“

Ebenfalls neu ist in diesem Jahr ein mechanisches System von Head, mit dem sich die Breite des Leistens mittels Stellschrauben stufenlos um zwei Millimeter verändern lässt. So könne der Schuh wieder angepasst werden, wenn er sich im Laufe der Zeit weitet, erklärt der Hersteller.

Ein Ärgernis bei Skischuhen ist, dass man in ihnen abseits der Piste ungelenk daherstakst. Eine neue Technologie von Dalbello soll nun das Gehen erleichtern. In den vorderen und hinteren Teil der Hartplastiksohle werden dafür Gummiaufsätze geschraubt. Am Vorderfuß sind diese konvex geformt und sollen so das Abrollen erleichtern. Der Gummi soll mehr Griff auf glattem Untergrund bieten. Damit der Sicherheitsmechanismus im Ski trotz der Reibung bei Stürzen weiter auslöst, wurde in die Bindung eine seitlich bewegliche Platte eingebaut, auf der die Gummisohle aufliegt.

Den Komfort im Schuh soll auch ein neues Ventilationssystem von Alpina erhöhen. Die Innenschuhe sind dabei aus einer Membran, die den Schweiß nach außen leitet, aber nach innen hin wasserdicht ist. Durch die Bewegung des Fußes soll die feuchte Luft über vertikale Kanäle nach oben hin abgepumpt werden, damit der Fuß trocken bleibt, nicht kalt wird - und keine Blasen entstehen.