Lausitz: Im Boot von einem See zum nächsten
Hoyerswerda (dpa/tmn) - Insel-Hopping, Kneipen-Hopping, Couch-Hopping: kalter Kaffee. Neuester Auswuchs des Trends zum Sprunghaften ist das See-Hopping. Im Lausitzer Seenland schippern Freizeitkapitäne ab Juni per Boot von einem Bergbausee zum nächsten.
In der Lausitz haben Urlauber bald die Möglichkeit, mit dem Boot zwischen benachbarten Seen hin und her zu fahren. Das kündigt der Tourismusverband der Region an. Nach der Wende wurden viele Tagebaugruben geflutet. Heute bilden sie die größte künstliche Wasserlandschaft Europas, das Lausitzer Seenland.
Nach und nach entstehen zwischen den einzelnen Seen schiffbare Kanäle. Der erste öffnet am 1. Juni zwischen dem Senftenberger und dem Geierswalder See. Das gut einen Kilometer lange Bauwerk an der Grenze von Brandenburg und Sachsen hat seinen Namen vom Dorf Koschen, das wie viele andere den Kohlebaggern weichen musste.
Ziel ist ein Imagewandels der Lausitz von der Kohle- und Energieregion hin zu einem Tourismusgebiet. In den vergangenen Jahren entstanden in der Region Badestrände, Ferienparks und Campingplätze. Im Senftenberg im Süden Brandenburgs wurden schwimmende Häuser und ein Stadthafen gebaut.
Der Koschener Kanal ist für Bootstouristen nur der Anfang. Bis 2017 sollen im Lausitzer Seenland zwölf Kanäle zehn Gewässer mit insgesamt 7000 Hektar Fläche verbinden. Das touristisch nutzbare Seenland umfasst dann 24 größere Gewässer mit 14 000 Hektar Fläche, das ist fast doppelt so viel wie das Leipziger Neuseenland.
Im Leipziger Revier wurde schon im Mai der erste schiffbare Kanal zwischen zwei Bergbauseen eröffnet. Das 800 Meter lange Bauwerk verbindet den Markkleeberger und den Störmthaler See.