Nicht nur Ski brauchen Pflege: Individual Coaching liegt im Trend

Hintertux (dpa/tmn) - Wer in diesem Winter besser und sicherer Ski fahren will, sollte nicht nur die Ski wachsen. Skischulen machen Wintersportler mit neuen und individuellen Kursangeboten fit für die Saison.

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Zum Start in die neue Wintersportsaison sollten Skifahrer nicht nur ihre Ski, sondern auch sich selbst in Schuss bringen: Mit Ausdauertraining, Ski-Gymnastik und einem Check up in einer Ski-Schule, empfiehlt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Skilehrerverbands (DSLV), Peter Hennekes. „Der Ski-Unterricht ist viel moderner, abwechslungsreicher und individueller geworden“, betont Hennekes. Spezialkurse in kleinen Gruppen und auch Privatstunden würden dabei immer beliebter.

Gerade zum Saisonstart sei für gute und sehr gute Skifahrer ein Individual Coaching ideal. Kleine Fehler in der Technik ließen sich dabei schnell erkennen und beheben. „Wer seine kleinen Schwächen schon zu Beginn der Saison gezeigt bekommt, kann im Lauf des Winters immer wieder üben und sie so ausmerzen“, erklärt Hennekes. Skifahrer würden sich auf diese Weise sehr schnell deutlich verbessern und durch die bessere Fahrtechnik mit mehr Sicherheit und Spaß Ski fahren.

Allzu kostspielig ist das Individual Coaching nicht: Eine Stunde kostet rund 45 Euro, ein Tag mit zwei Stunden am Morgen und zwei am Nachmittag rund 170 Euro. Außerdem reichten den meisten ein paar Stunden individuelles Training zum Saisonbeginn schon aus, sagt der Skilehrer. Ein derartiger Check up zum Saisonstart, wie er beispielsweise bei Golfern üblich ist, entwickle sich gerade bei ambitionierten Skifahrern zum Trend. So wie Golfer immer wieder mal ganz selbstverständlich zu einem Pro gehen, um ihre Technik überprüfen zu lassen oder Neues zu lernen, sollten dies auch Skifahrer tun.

„Auch wir Rennläufer lernen ständig dazu“, bestätigt auch Deutschlands Slalom-Ass Felix Neureuther. Wer sich verbessern wolle, brauche immer wieder die Korrektur von einem Experten, meint der Weltklasse-Rennläufer aus Garmisch-Partenkirchen. Weltcupfahrer kämen schließlich auch nicht ohne Trainer aus. „Allein schon, weil sich bei jedem noch so guten Skifahrer mit der Zeit kleine Nachlässigkeiten und Fehler einschleichen“, erklärt Neureuther.

„So ein Individual Coaching erinnert denn auch mehr an eine Trainingssituation, als an einen Skischul-Unterricht, wie die meisten ihn von früher kennen“, sagt DSLV-Mann Hennekes. „Da sind wir am Hang eher persönlicher Coach als Lehrer“, meint der Experte.

Immer öfter kämen Skifahrer zum echten „Check up“ in die Ski-Schulen. „Die sagen dann: Ich fahr' mal vor, und dann sag mir, was ich falsch mache“, berichtet Hennekes. Diese Offenheit sei extrem gut. So könne der Ski-Lehrer tatsächlich schauen, wo die entscheidenden Fehler liegen und welche Verbesserungen an der Fahrtechnik den Kunden am meisten voranbringen.

Sehr viele Kunden kämen aber auch mit ganz klaren Vorstellungen: „Viele wollen zum Beispiel das Fahren in der Buckelpiste oder auf unpräparierten Pisten bis hin zum Tiefschneefahren lernen“, sagt Hennekes. Das ginge natürlich beim Individual Coaching besonders schnell, weil sich der Lehrer ganz auf eine Person konzentrieren kann. „Sehr gut für die Realisierung solcher Wünsche sind aber auch Spezialkurse mit kleinen Gruppen“, räumt Hennekes ein. Fast alle Skischulen in den Alpen böten solche Spezialkurse an - vom kurzen Schnupperkurs bis hin zu mehrtägigen Intensivkursen.

Ein langweiliges Hintereinanderherfahren in großen Gruppen gibt es in derartigen Spezialkursen nicht. „Und auch der klassische Anfängerkurs ist abwechslungsreicher geworden“, sagt Hennekes. Spaß im Schnee zu vermitteln, ist den Skilehrern längst wichtiger als stures Einpauken einer idealen Skitechnik. „In unserem neuen DSLV-Lehrplan 'Skifahren einfach' schreiben wir nicht umsonst, dass ein Skigebiet ein überdimensionaler Schneespielplatz ist“, sagt Hennekes.

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