Pizzastücke auf der Piste: Winterurlaub mit Kindern in Kärnten

Bad Kleinkirchheim (dpa/tmn) - „Nicht zu schnell“, bremst Marie anfangs noch. „Gib Gas“, lautet die Aufforderung am Ende. Nicht nur am Schlittenfahren findet die Dreijährige in Bad Kleinkirchheim Gefallen.

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Bei ihren Skiversuchen gibt es sogar Pizza auf der Piste.

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Zugegeben: Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther sind keine Namen, die einer Dreijährigen ganz leicht über die Lippen gehen. So beschränken sich die Kommentare von Marie in den Wochen vor ihrem ersten Skiurlaub vor dem Fernseher auf: „So schnell mag ich aber nicht fahren!“. Aber die Gefahr besteht wenige Tage später auf dem Anfängerhügel von Bad Kleinkirchheim auch nicht. Erwachsene brauchen schon einige kräftige Stockschübe, um überhaupt ins Rutschen zu kommen.

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Marie ist der Buckel in Bad Kleinkirchheim dennoch suspekt, als sie am ersten Skitag ihres Lebens oben am Start steht. Doch gleich zu Beginn darf sie die Ski erst einmal wieder abschnallen. „Guten Morgen, meine Rennfahrer“, begrüßt Skilehrerin Alex die Kinder: ein Mädchen mit Schnuller im Mund, ein weinender Junge und jede Menge gespannte Gesichter. Zum Aufwärmen lässt die Gruppe erst einmal Plüschfisch Willi auf einem großen Tuch fliegen. Das Ganze erinnert doch irgendwie mehr an Kindergarten als an Skikurs.

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Zunächst geht es nur mit einem, später am Vormittag mit beiden Ski auf die Piste. Unten angekommen, werden die kleinen Skihasen auf ein Förderband gestellt, das sie wieder nach oben bringt. Alex steht unten und erklärt immer wieder. Besonders eindrücklich muss sie Marie eingebläut haben, wie sie ihre Ski halten muss. „Immer schön Pizzastück fahren“, berichtet Marie in der Mittagspause von ihrem wichtigsten Lernfortschritt.

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Mit italienischem Essen hat das nichts zu tun. Vielmehr müssen die Ski in V-Form gehalten werden - eben wie ein Pizzastück. Doch eigentlich ist auch Essen ein gutes Stichwort. Nach dem Mittagessen geht es in das Thermal-Römerbad von Bad Kleinkirchheim. Dort steuert Marie natürlich gleich den Kinder- und Spielbereich an. Dass das Wasser eine besondere Heilwirkung haben soll, ist ihr ziemlich egal. Viel lieber schaut sie später im dampfenden Freibecken den Skifahrern zu, die quasi direkt neben dem Wasser vorbeifahren.

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Am nächsten Tag steht für Marie ein Erlebnis der ganz besonderen Art auf dem Programm: eine Schlittenhundefahrt mit Musher Peter und Papa. Helm auf, Marie in den Schlitten gepackt, Papa steht auf den schmalen Kufen hinter Peter - und ab geht die Post. Gelegentlich ertönt von Peter ein „Gee“ und „Ha“ für „rechts“ und „links“, doch meist findet Leithündin Tara den Weg allein. Vielleicht eine Viertelstunde dauert die erste Hundeschlittenfahrt im Leben von Marie. „Und wie war es?“, will der Papa am Ende wissen, als er Marie wieder aus dem Schlitten hebt. „Ich hab' nur nach unten geschaut“, gesteht sie kleinlaut - irgendwie war ihr die schnelle Fahrt dann doch suspekt. Der Mama, die im Tal gewartet hat, erzählt sie später trotzdem voller Enthusiasmus, wie toll es war.