Quallen vor Phuket: Auf Tentakel am Strand achten

Frankfurt/Main/Düsseldorf (dpa/tmn) - Urlauber auf Phuket in Thailand sollten derzeit vor dem Baden Ausschau nach angespülten Quallententakeln halten. Liegen Teile von Tentakeln am Strand, verzichte man besser aufs Schwimmen, sagte Tomas Jelinek vom Centrum für Reisemedizin (CRM).

In den Gewässern um die beliebte Ferieninsel in der Andamanensee wurden in der vergangenen Woche erstmals Portugiesische Galeeren gesichtet. Das Phuket Biological Center habe am 19. Juni bestätigt, dass es sich um die hochgiftigen Quallen handle, erklärt das Thailändische Fremdenverkehrsamt in Frankfurt. Sie seien wahrscheinlich durch die Monsunströmung zu den Stränden gespült worden. Seit dem 19. Juni seien keine weiteren Exemplare mehr gesehen worden.

Im Wasser ist es schwer, eine Portugiesische Galeere rechtzeitig zu erkennen. Die Tentakel seien bis zu sieben Meter lang, erklärt Jelinek. „Man verfängt sich in ihnen, ohne den Körper überhaupt zu sehen“.

Das kann lebensgefährlich sein. Den Badenden durchzucke ein schlagartiger Schmerz wie ein Peitschenhieb, oft schlage er unkontrolliert um sich, schlucke Wasser - und könne so schnell ertrinken, warnt Jelinek.

Sogar an Land kann der Kontakt mit den Giftquallen tödlich enden. Denn der Schock ist laut dem Reisemediziner so stark, dass er den Kreislauf zusammenbrechen lassen kann, vor allem bei Kindern. Deshalb sollten Urlauber ihren Kindern einschärfen, nie abgerissene Tentakeln am Strand anzufassen. „Sie sind passiv giftig“, erklärt Jelinek. „In den Tentakeln sitzen Millionen von Nesselzellen, wie kleine Pfeile, die durch Druck ausgelöst und in die Haut gejagt werden.“

Kleben Teile der Tentakeln an der Haut, sollten sie auf keinen Fall mit bloßen Händen abgerissen werden. Auch der häufige Reflex, sie mit Süßwasser abzuwaschen, sei genau der falsche, warnt Jelinek. „Dann platzen weitere Bläschen auf, und noch mehr Gift gelangt in den Körper.“

Nur mit Salzwasser sollten die Tentakeln weggespült werden. Mit Essig oder Backpulver lasse sich das Gift neutralisieren. Im quallenerfahrenen Australien lägen diese Mittel in Notfallboxen am Strand bereit, sagt Jelinek - in Thailand allerdings nicht.