Regiobahnen: Streikpause bis Mai

Frankfurt/Main (dpa) - An der Streikfront bei den Regiobahnen können die Fahrgäste zumindest bis zum Monatsende aufatmen. Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte an, den Arbeitskampf bis mindestens Ende April auszusetzen.

An der Streikfront bei den Regiobahnen herrscht zumindest bis zum Monatsende Ruhe. Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte am Mittwoch (20. April) noch während ihres laufenden 60-Stunden-Ausstandes an, den Arbeitskampf von diesem Donnerstag bis mindestens Ende April auszusetzen. „Die Streikpause gibt allen Beteiligten Gelegenheit, eine Lösung des Konflikts aufzugreifen“, schrieb die GDL auf ihrer Internetseite. Eine Sprecherin bestätigte die Angaben. Der zwischen dem Marktführer Deutsche Bahn und der GDL ausgehandelte Tarifvertrag ist seit Mittwoch unter Dach und Fach.

Die von der GDL zugesagte GDL-Streikpause muss nicht besonders lang ausfallen: Werden die Ostertage herausgerechnet, beträgt der Aufschub an der Streikfront mindestens fünf Tage - vom Dienstag nach dem Fest bis zum folgenden Samstag. Ab dem 1. Mai könnte die GDL wieder zum Arbeitskampf rufen. Die Gewerkschaft bestreikt seit Montag die fünf großen regionalen Konkurrenten des Marktführers Deutsche Bahn (DB): Abellio, Netinera (früher Arriva), Benex, Veolia und die Hessische Landesbahn HLB sowie deren Töchter. So kommen etwa 20 Einzelunternehmen zusammen. Die aktuelle Streikwelle soll an diesem Donnerstag um 2.00 Uhr enden.

Zur Halbzeit des 60-Stunden-Streiks hatte GDL-Chef Claus Weselsky den Ton noch einmal verschärft: „Wir sehen Arbeitgeber, die keine Einfälle mehr haben, die außer Lügen, Tricksen und Täuschen nichts mehr auf den Markt bringen“, sagte er der dpa. Er kündigte an, notfalls jede einzelne Regiobahn bestreiken zu wollen, bis die GDL-Forderung nach einer einheitlichen Bezahlung aller Lokführer unterschrieben sei.

Die GDL will bundesweit für alle 26 000 Lokführer in Deutschland einen sogenannten Rahmentarif durchsetzen. Dieser Vertrag soll für die gesamte Branche die hohen Beschäftigungsstandards der DB wie etwa Einkommen, Zulagen und Arbeitszeit vorschreiben. Die Regiobahnen wehren sich und sagen, dass sie nicht so wettbewerbsfähig wie der Marktführer DB sind und daher auch nicht so gut zahlen könnten.