Köstliche „Aida-Rollen“ - ein Sushi-Workshop an Bord
Lecker, locker, fröhlich: Sushi-Workshop an Bord der Stella.
Düsseldorf. Die Rolle, die auf die Sushi-Könige von morgen zukommt, ist noch nicht richtig definiert — und das gleich in zweifacher Hinsicht: Erstens liegen die Zutaten der „Aida-Rolle“ noch in Einzelteilen zerlegt auf dem Präsentierteller. Zweitens wissen die Teilnehmer des Sushi-Workshops noch gar nicht, wie schwierig es werden wird, Reis, Mango, japanische Mayonnaise, Sesam und Surimi (Krebsfleischersatz) so geschickt miteinander zu verbinden, dass daraus eine asiatische Köstlichkeit entsteht.
Sie ahnen es höchstens: Die Rolle, die sie übernehmen, macht Spaß — hat allerdings auch ihre brisanten Momente. Denn Gregor Ifland, der die Sushi-Produktion auf der Aida Stella überwacht, kennt die klassischen Anfängerfehler.
Riskant ist bereits der Beginn, wenn es darum geht, den Reis gleichmäßig auf dem Nori-Blatt zu verteilen. „Man muss ihn ganz vorsichtig mit den Fingern auseinanderzupfen, damit er weich bleibt“, erklärt Ifland, der Sushi-Kaiser von heute.
Sein Mitarbeiter Haikal Zaki Afghani macht es vor, alle anderen machen es nach oder versuchen es zumindest. Viel Zeit zum Durchatmen bleibt jedenfalls nicht, denn die Experten verteilen Mayonnaise, Mangostücke und Surimistreifen so galant auf dem Reisteppich, dass Anfänger nur staunen können. Zumal das, was folgt, eigentlich eine Aufgabe für Profis ist: das Nori-Blatt in drei Phasen und mit festem Druck derart geschmeidig einrollen, dass die japanische Füllung locker-leicht schmeckt, gleichzeitig aber zwischen die Lagen kein Lufthauch passt.
Eine Kunst für sich. Und zwar eine, von der die Sushi-Neulinge noch weit entfernt sind. „Das ist reine Übungssache“, beschwichtigt Ifland. „In Japan dauert die Ausbildung zum Sushi-Meister sieben Jahre. Die ersten drei Jahre lang beschäftigt man sich ausschließlich mit Reis.“
So viel Zeit hat ein Kreuzfahrer natürlich nicht. Denn wer alle Annehmlichkeiten der Aida Stella — nicht nur die kulinarischen — genießen möchte, muss sich sputen.
Der noch junge „Stern“ am Aida-Himmel bietet Genüsse auf 14 Decks, darunter Aktionen wie den Sushi-Workshop, Filmvorführungen im 4D-Kino und die „Utopia“-Show, die im Herzstück der schwimmenden Stadt zu sehen ist: Das Theatrium erstreckt sich über drei Decks und bietet Platz für 800 Zuschauer.
Ein Geheimtipp von Clubteam-Leiter Thomas Ahrendt: „Die Ruhezone auf Deck zehn vor der Bar ist sehr beliebt. Vor allem morgens, wenn wir in einen Hafen fahren, hat man einen traumhaften Ausblick.“
Apropos Aussicht: Wie fährt sich denn die Stella? „Sehr sportlich“, antwortet Nico Berg augenzwinkernd. Der wichtigste Mann an Bord muss es wissen — nicht nur, weil er der Kapitän ist, sondern vor allem auch, weil er die Unterschiede der „Schwestern“ kennt und zu den Teams gehörte, die das erste und das letzte Clubschiff der Sphinx-Klasse auf die Reise schickten.
Auch wenn das Rostocker Kreuzfahrtunternehmen Aida Cruises in den vergangenen Jahren in erstaunlichem Tempo ein Schiff nach dem anderen auf den Markt brachte, sei kein Flottenmitglied wie das andere. „Wir haben hier zum Beispiel komplett andere Radargeräte als noch bei der Diva. Wir haben immer den neusten technischen Stand“, erklärt der 38-Jährige. „Sein Schiff“ ist das zehnte der Kussmund-Flotte — baugleich mit den Vorgängerinnen, aber doch mit einigen Überraschungen ausgestattet.
Skandinavien lässt grüßen: Die Wellness-Oase zieren nicht nur Birken-Bilder, sondern auch echte Bäume. Damit Allergiker keine Probleme mit Pollenstaub bekommen, pflanzten die Architekten sogenannte mumifizierte Bäume ein — eine Zwischenform von künstlichen und echten Pflanzen.
Während sich darüber diskutieren lässt, ob dies eine wichtige Innovation oder eher eine Luxus-Spielerei ist, dürfte eines unumstritten sein: Hell und freundlich wirkt die jüngste Aida, denn auch andere Bereiche gestalteten die Designer in skandinavischem Flair. Das auf den Vorgänger-Schiffen dominierende Violett ersetzen Naturtöne: Braun, Beige, Gelb, Grün.
Von den insgesamt 1097 Kabinen haben 510 einen Balkon mit eigener Hängematte. Und mit ein wenig Fantasie entpuppen sich die Innenkabinen als virtuelle Außenkabinen. Dafür sorgen LED-Flatscreens, die einen Blick auf das Meer oder die anstehenden Reiseziele ermöglichen.
34 Balkonkabinen und fünf Suiten haben einen direkten Zugang zum Wellness-Bereich. Dort laden auf 2602 Quadratmeter Naturmaterialien (Holz, Stein und dezente Farben) zum Entspannen ein. Clou: Das gläserne Dach, das den schwimmenden Wohlfühltempel krönt, lässt sich bei schönem Wetter öffnen.
Auch im Sportbereich gibt es Neues: Die „Kranking“-Welle hat die Aida-Gemeinde erreicht. Die Trendsportart aus den USA funktioniert fast wie ein Fahrrad. Mit einem Unterschied: Nicht mit den Füßen wird trainiert, sondern mit Handkurbeln.
Nach den vielen leckeren Kalorien eine willkommene Gelegenheit, die sportliche Fitness zu erhalten.