Party unter Palmen bald auch im Norden
Die neue Aida Perla kommt im März von Mallorca in den Norden und startet dann von Hamburg aus zu siebentägigen Kreuzfahrten.
Nach dem Frühstück ist erstmal Lippenpflege angesagt. Sorgfältig streicht ein Crew-Mitglied auf der Aida Perla mit einem hellgrünen Lappen über die riesigen knatschroten Lippen, die auf der Wand im Restaurant „French Kiss“ abgebildet sind. Denn für den weiteren Betrieb am Nachmittag und Abend soll alles wieder glänzen. „French Kiss“, so heißt die neue Brasserie auf dem jüngsten Kreuzfahrtschiff von Aida Cruises. Passend zu den Lippen ist sie ausgestattet mit rotem Polster auf Sitzbänken und Stühlen, dazu kleine Tische für zwei oder vier Personen. Das sorgt für eine charmante französische Atmosphäre.
Morgens lässt es sich in der Brasserie gemütlich frühstücken. Denn mit Service am Platz bietet das „French Kiss“ eine Alternative zu den Hauptrestaurants mit Buffet-Betrieb, wo zu Stoßzeiten oftmals Gedränge und Unruhe herrschen. Dafür werden die Getränke in der Brasserie allerdings extra berechnet, aber so manchem Gast ist es das sicherlich wert. Das „French Kiss“ zeigt, dass Aida Cruises auf dem neuen Schiff auf Vielfalt setzt und noch mehr Service anbietet. Mit der Brasserie und dem neuen italienischen „Casa Nova“ gehören zwei weitere Bedienrestaurants zum Angebot von insgesamt zwölf Restaurants, die durch drei Snack Bars ergänzt werden.
Die Aida Perla, die Ende Juni 2017 in Mallorca getauft wurde, ist baugleich mit ihrer Vorgängerin Aida Prima, die seit Frühjahr 2016 auf hoher See unterwegs ist. Die beiden Schwesterschiffe sind deutlich größer als die vorherige Schiffsgeneration von Aida. Sie umfassen jetzt 1643 statt bisher 1097 Kabinen. Bei der Ausstattung gibt es natürlich einige Konstanten, wie beispielsweise das offene Theatrium, das sich in der Mitte des Schiffs über mehrere Etagen erstreckt. Denn das ist bewährt und von Stammgästen heiß geliebt, wie die jeden Abend gut besuchten Shows zeigen, bei denen die Zuschauer temperamentvoll mitfiebern.
Doch manches ist auch neu auf Prima und Perla. Die bunten, kräftigen Farben der Einrichtung sind an vielen Stellen einem ruhigeren Lounge-Design mit Cremetönen gewichen. Und es geht auch um ein neues Prinzip, mit dem man auf die höhere Zahl der Passagiere eingehen will. „Wir haben das Schiff mit mehr dezentralen Angeboten gestaltet. Die Gäste können sich so besser verteilen. Jeder soll seinen eigenen Lieblingsplatz an Bord finden können“, erklärt Michael Stendebach, Direktor für Produktentwicklung bei Aida Cruises.
Die Spray-Bar ist beispielsweise ein besonderer Ort, mit dem auch schon die Aida Prima aufwartet. Komplett in Weiß gehalten mit glatten, abgerundeten Flächen bietet sie ein stylisches Lounge-Ambiente, das wie in einem Raumschiff anmutet. Es dreht sich alles um den Champagner, der dort vornehmlich serviert wird. Um das zu verdeutlichen, ziehen sich an der Theke drei transparente Säulen bis in die obere Etage hinauf, in denen es sprudelt und blubbert. Wer die Stufen zur oberen Ebene hochsteigt, kann dort nach draußen gehen und steht dann ganz vorne am Bug des Schiffs. Je nach Wetter und Seegang können hier auch schon mal Wind und Wellen Spritzer aus Meerwasser hochwehen — der Name der Spray-Bar ist Programm.
Wer Stimmung, Tanz und Party liebt, der ist bei Aida immer gut aufgehoben. Dafür gibt es nun auch den großen Beach-Club. Das ist ein Pool-Bereich mit Bar und Kunstpalmen, der abends für Partys genutzt wird. Neu daran ist, dass der Pool-Bereich mit einer transparenten und UV-Licht-durchlässigen Folie überdacht ist und bei Bedarf beheizt wird. Mit diesem Konzept wollen die beiden neuen Schwesterschiffe zu jeder Jahreszeit und auch bei nicht so warmen Fahrgebieten eine stets verlässliche, sommerliche Badeatmosphäre anbieten. Tagsüber planschen, abends feiern — dafür ist der Beach-Club ideal. Große Schwimmbewegungen sind in dem eher kleinen Becken allerdings nicht zu machen. Auch der Außenpool, der sich an den überdachten Teil anschließt, ist recht klein ausgefallen.
Derzeit ist die Aida Perla noch auf siebentägigen Touren ausgehend von Mallorca im westlichen Mittelmeer unterwegs mit Häfen wie Barcelona, Korsika (Ajaccio), Rom (Civitavecchia), Florenz (Livorno) und Marseille. Bald wechselt das Kreuzfahrtschiff in den Norden und übernimmt die Routen des Schwesterschiffs. Ab März bis Oktober wird Hamburg zum Start- und Zielhafen der Aida Perla für siebentägige Rundreisen zu den Metropolen Westeuropas wie London (Southampton), Paris (Le Havre), Brüssel (Zeebrügge) oder Rotterdam. Dann werden die Gäste auch schon im Frühjahr im geschützten und angenehm temperierten Beach-Club baden und feiern können.
Unterdessen geht es bei Aida Cruises längst weiter mit den Neuerungen. Denn die Aida Nova, das nächste Schiff der Kussmundflotte und Angehörige einer wiederum neuen Generation, ist bereits im Bau. Der Termin der Taufe ist derzeit noch nicht bekannt. Fest steht aber: Die Aida Nova startet am 2. Dezember 2018 in ihre Premierensaison und nimmt Kurs auf die Kanarischen Inseln. Die bedeutendste Neuerung der Aida Nova wird die Technik. Es wird weltweit das erste Kreuzfahrtschiff sein, das vollständig mit dem innovativen LNG-Antrieb, also auf Basis von emissionsarmen Flüssigerdgas, auf den Meeren unterwegs ist.
Die Autorin reiste mit Unterstützung von Aida Cruises.