Urlaub — einmal rustikal und sportlich

Familiencamps sind eine etwas andere Art des Reisens. Und sie werden immer beliebter.

Foto: Elan Sportreisen

Köln. „Wir sind eine Nische in der Nische“, sagt Bruno Peters. Im Dezember 2012 gründete er Elan Sportreisen und bietet als Reiseveranstalter genau den Urlaub, den er selbst auch am liebsten macht: Camping für Familien. „Seit drei Jahren steigen die Buchungszahlen kontinuierlich“, sagt Peters.

In sechs Camps bietet der Veranstalter organisierte Gruppenreisen für bis zu 50 Personen. Der Fokus liegt dabei auf den zahlreichen Sportangeboten: Fahrradtouren, Kanufahrten, Surfkurse und Wanderungen sind nur ein Teil des Aktivprogramms. „Alles natürlich freiwillig“, sagt Peters. In den Camps könne jeder machen, wozu er gerade Lust habe. „Bei uns ist das alles inklusive, niemand muss extra Leihgebühren für Fahrräder oder den Surfkurs bezahlen.“ Kostenkontrolle sei gerade für Familien ein wichtiger Faktor im Urlaub.

Zudem fasst der Veranstalter den Begriff Familie sehr weit: „Viele Hotels verlangen zwei Vollzahler, wenn ein Erwachsener mit mehreren Kindern reist. Bei uns bekommt jedes Kind einen Rabatt.“ Sogar, wenn ein befreundetes Kind mitkommt.

Elan Sportreisen bietet Camps in der Provence, auf Korsika, in der Toskana, in der Bretagne und in Slowenien. Für jedes Camp gibt es pro Jahr fünf bis sechs Reisen, die an festen Terminen mit einem Aufenthalt von 13 Tagen stattfinden. „So vermeiden wir ständiges An- und Abreisen. Eine Gruppe bleibt die gesamte Zeit zusammen vor Ort. Das bringt Ruhe rein und erleichtert das Kennenlernen.“

Bruno Peters, Inhaber und Geschäftsführer Elan Sportreisen

Auch spezielle Programme für Kinder gibt es in den Camps. Wenn die Erwachsenen beispielsweise an einer Wanderung teilnehmen, gibt es eine Kinderbetreuung vor Ort. Rustikale, unkomplizierte Ferien, die ankommen: Immerhin buchen rund 1000 Gäste jedes Jahr die Familiencamps.

Etwa 200 Mitarbeiter, so genannte Teamer, kümmern sich um die Gäste. Sie gestalten die Freizeit- und Sportprogramme vor Ort, betreuen die Kinder und Jugendlichen, kochen oder helfen in der Küche. Manche Teamer bleiben acht bis zwölf Wochen vor Ort, die meisten vier bis sechs. „Wir haben einen Koch und zwei Helfer“, sagt Peters und fügt hinzu: „Die Gäste helfen ebenfalls mit.“ Zubereitet werden frische Zutaten aus der Region, es gibt Frühstück und Abendessen. „Immer häufiger kommen Nachfragen wegen Allergien und Unverträglichkeiten“, erzählt Peters. „Die Gäste können dies vorher anmelden und zahlen einmalig 30 Euro für den zusätzlichen Aufwand. Vegane Kost können wir allerdings nicht anbieten.“

Um das Reiseportfolio zu erweitern, nutzt der Veranstalter auch Camps anderer Anbieter, zum Beispiel in Kroatien. Zum Standard gehören mittlerweile die Segeltörns auf dem Ijsselmeer. Zehn sechstägige Reisen stehen auf dem Programm, allerdings nur für 16 bis 20 Gäste. „In diesem Jahr ist die Nachfrage so hoch, dass wir zusätzliche Boote chartern müssen.“

Obwohl der Schwerpunkt auf den Familiencamps liegt, bietet der Veranstalter auch Reisen ohne Kinder an. „Wir wollen weitere Reisen etablieren und unterschiedliche Zielgruppen ansprechen“, erklärt Peters. Bewegung und Gemütlichkeit stehen bei den Reisen für kleinere Gruppen bis zu zwölf Teilnehmern im Vordergrund. „Dabei übernachten die Gäste in Hotels“, fügt Peters hinzu. Außer bei den Rundreisen durch Alaska oder Kanada: Die finden in alten Schulbussen statt, geschlafen wird in Zelten.