Studiosus nimmt ab 2012 einen Klimaaufschlag

Berlin (dpa/tmn) - Studiosus schlägt ab 2012 auf alle Reisepreise einen Zusatzbetrag zur CO2-Kompensation auf. Die Einnahmen will das Unternehmen in Umweltprojekte stecken.

Der Studienreisen-Spezialist will die Kosten des CO2-Ausstoßes aller Bus-, Bahn- und Schiffsfahrten auf einer Reise ausreichen und auf den eigentlichen Reisepreis aufschlagen. Das teilte die Studiosus-Gruppe, zu der auch die Reisemarke Marco Polo gehört, bei der Präsentation ihrer 13 neuen Kataloge für 2012 in Berlin mit. Für eine 23-tägige Fernreise nach China beispielsweise fallen 5,91 Euro an. Das Geld soll in Biogasanlagen in Südindien investiert werden.

Insgesamt steigen die Reisepreise im kommenden Jahr moderat, sagte Studiosus-Chef Peter-Mario Kubsch. Reisen in die Türkei würden zum Beispiel um 1,5 Prozent teurer. Zu den größten Preissteigerungen zähle die Erhöhung um 10 Prozent bei Sri Lanka-Reisen.

Die Ereignisse mit den größten Auswirkungen auf die Branche seien im vergangenen Jahr die Atomkatastrophe in Japan und der Arabische Frühling gewesen. Deshalb habe sich auch das Reiseangebot des Anbieters verlagert: Mehr Reisen gehen jetzt nach Italien, Spanien, Italien und in die Türkei. Denn das seien die Ziele, auf die Reisende aktuell am liebsten auswichen. Verringert habe Studiosus das Angebot für Nahost, Nordafrika und Japan.

Für 2011 hätten erste Hochrechnungen einen Rückgang der Buchungen von insgesamt 5,8 Prozent ergeben: „Der islamische Kulturraum ist sehr wichtig für einen Studienreiseveranstalter“, erklärte Kubsch.

Zwar sei das Reiseangebot in Nordafrika verringert worden, allerdings gebe es gerade wegen der politischen Entwicklungen auch neue Reisen in die Region. Im Kultimer-Katalog bietet Studiosus 2012 zum Beispiel eine neue sechstägige Tunesienreise an, die den Reisenden Begegnungen mit politischen Aktivisten, tunesischen Schülern oder Künstlern ermöglicht.

„Land & Strand“ heißt die größte Neuerung der Studiosus-Marke Marco Polo für das Jahr 2012. Diese neue Reisevariante aus dem Katalog Erlebnis- und Entdeckerreisen sehe bei längeren Rundreisen mehr Strandtage als bisher vor. Bei zwei Urlaubswochen sei die erste Woche für Rundreisen, die zweite für Badeurlaub eingeplant.