Tierschützer prangern Tiger-Selfies und Tätschel-Spaß an

Bangkok (dpa) - Ein Ritt auf einem Elefanten, das ist das Highlight vieler Thailand-Urlauber: oben in einem Korbsessel auf dem mächtigen Tier langsam durch den Dschungel schieben. Wie gefährlich das in Wirklichkeit sein kann, zeigte jüngst wieder der tödliche Unfall eines Schotten.

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Vor den Augen seiner 16-jährigen Tochter warf das Tier den Mann im Januar auf der Ferieninsel Koh Samui ab, stach ihn den Stoßzahn in den Brustkorb und trampelte ihn zu Tode. Drei ähnliche Fälle gab es seit Juni 2015. Zum Internationalen Tag des Artenschutzes (3. März) zählen Tierschützer in Thailand auf, was Menschen zum Schutz wilder Tiere lieber lassen sollten:

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Elefantenritte: „Gefällt mir“-Voten auf Facebook für das Foto auf dem Dickhäuter hin oder her, der Ritt auf einem Elefanten fördert nur Tierquälerei und Wildschmuggel, sagen Tierschützer. „Die Tiere sind meist durch Überarbeitung und schlechte Arbeitsbedingungen gestresst“, meint Sangduen Chailert, Gründerin der thailändischen Stiftung „Save Elephant“. „Wilde Elefanten werden illegal gefangen und abgerichtet um die lukrative Touristenindustrie zu bedienen“, warnt Traffic, eine Organisation gegen Wildschmuggel. Es gebe nur noch 5000 wilde asiatische Elefanten in Thailand.

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Tigerfotos: Selfies mit Tigern, damit kann man die Daheimgebliebenen vielleicht in heroische Pose beeindrucken, aber die Tiere sind zu bedauern. Die Mönche am Tiger-Tempel eine Stunde westlich von Bangkok stellen sich zwar als Tierschützer dar, aber Journalisten haben sie dabei überführt, Tigerteile auf dem Schwarzmarkt feilzubieten. „Ein Foto mit Tiger trägt nicht zum Artenschutz bei“, sagt Edwin Wiek, Gründer der thailändischen Wildlife Friends-Stiftung. „Dieser Tempel handelt illegal mit wilden Tieren und züchtet sie nur zur Ausbeutung“. Die Behörden haben schon versucht, die rund 150 Tiger zu entfernen, aber die Mönche wehren sich.

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Faulaffen tätscheln: Ein Blick in die großen Augen der putzigen Miniprimaten weckt in jedem Touristen den Beschützerinstinkt. Auch Popstar Rihanna postete 2013 ein Foto von sich mit Faulaffen, auch Loris genannt, von der Ferieninsel Phuket. Die nachtaktiven Tiere werden auf Märkten gerne gegen Geld für eine Tätschelrunde feilgeboten. „Sie mögen keine Menschen und sind erstarrt, weil sie in Panik sind“, sagt Roger Lohanan von der Organisation „Thai Animal Guardians“. „Es ist Tierquälerei, sie tagsüber hervorzuholen.“ Außerdem stünden sie auf der Liste der bedrohten Tiere des Artenschutzabkommens (Cites). „Es ist verboten, sie Touristen zum Halten anzubieten.“ Die Männer, die Rihanna den Faulaffen anboten, wurden nach Veröffentlichung des Fotos festgenommen und wegen Wildschmuggels verurteilt.

Korallen anfassen oder betreten: Tauchen ist auch populär in Thailand, aber die Korallenbänke sind in gut 15 Jahren um die Hälfte geschrumpft. Problematisch ist zum einen die steigende Wassertemperatur, was die Algen auf den Korallen zusetzt. Werden sie abgestoßen, verlieren die Korallen - Nesseltiere - ihre Farbenpracht. „Korallenbleiche ist ein Problem, aber es wird durch Touristenaktivitäten verschärft“, sagt Suchana Chavanich, Meeresforscherin der Chulalongkorn-Universität. Taucher verletzten zum anderen bei Berührung oft die äußere Haut der Nesseltiere, was zu Infektionen führen könne. „Taucher müssen vorsichtiger sein, um die wenigen verbliebenen Korallen zu schützen“, sagt sie.

Tausend Meter über der Wüste
Jebel Hafeet: In Schlangenlinien auf Abu Dhabis höchsten Gipfel und von dort die Aussicht genießen Tausend Meter über der Wüste