Tip, Schmattes, Pourboire — wieviel Trinkgeld soll’s sein?

Wer dem Kellner fünf bis zehn Prozent gibt, liegt in Europa meist richtig. In Skandinavien ist man bescheidener.

Düsseldorf. Bei den Briten heißt es „Tip“, in Österreich „Schmattes“, und die Franzosen sagen es wie wir: „Pourboire“ — zum Trinken. Doch welches Trinkgeld wird erwartet in dem Land, in das Sie vielleicht noch in diesen Ferien reisen? Agnes Jarosch von der Zeitschrift „Der Große Knigge“ nennt die Faustregel: „Je weiter nördlich in Europa, desto geringer ist die Trinkgeldkultur. Je weiter südlich, umso ausgeprägter ist sie.“ So werde etwa in Skandinavien kein Trinkgeld erwartet.

In Italien wird sofort das Coperto als Grundgebühr für das Gedeck in Rechnung gestellt. Offenbar hatte Mark Zuckerberg eben dies im Sinn, als er kürzlich in Rom die Flitterwochen verbrachte und hernach von internationalen Medien angeprangert wurde: Der Facebook-Gründer habe in einem Restaurant kein Trinkgeld gegeben.

Denn auch das erwartet man durchaus noch in Italien, meist wird es wie in Spanien einfach auf dem Tisch liegen gelassen. Aber nicht nur Kupfermünzen, das könnte beleidigend wirken.

Und wieviel sollte es sein? In den meisten Ländern sind fünf bis zehn Prozent normal. In der Heimat des Mark Zuckerberg ist das Trinkgeld sogar ein Muss. In den USA gilt es in vielen Service-Berufen als Teil des Lohns: 15 bis 20 Prozent sind üblich.

Besonders stellt sich die Trinkgeldfrage im Hotel: Für den Kofferträger, so die Knigge-Experten, sollte man einen Euro pro Gepäckstück einplanen, und auch für das Zimmermädchen dürfte ein Euro pro Tag angemessen sein. Wenn Sie es nicht bezahlen? Dann müssen Sie dafür natürlich nicht wie Milliardär Zuckerberg den Medienpranger fürchten.

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