Vom Strand aufs Grün: Golf im Urlaub immer beliebter

Berlin (dpa/tmn) - Golf wird in Deutschland immer beliebter. Reiseveranstalter reagieren mit speziellen Paketen. Um einen entspannten Urlaub zu haben, sollten Golfer ihre Reise genau planen.

Die Mitgliederzahlen der Golfvereine in Deutschland wachsen jährlich - und mit ihnen die Nachfrage nach Golfreisen im Ausland. „Golf ist auf dem Weg zum Breitensport“, erläutert Johannes Podszun von der Vereinigung clubfreier Golfspieler in Wiesbaden. Reiseveranstalter sind sich einig: Golftourismus ist zwar noch kein Massenmarkt, aber schon längst nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Menschen reicht das sommerliche Spiel im Heimatclub nicht mehr aus, vor allem im Winter zieht es sie nach Südeuropa oder in die Türkei. Und auch die Reiseveranstalter reagieren mit immer dickeren Golfkatalogen.

Laut einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen gaben im Januar dieses Jahres rund 1,2 Prozent der Bevölkerung an, während der vergangenen drei Jahre im Urlaub häufig oder sehr häufig Golf gespielt zu haben, vor zehn Jahren waren es nur 0,8 Prozent. „Fast die Hälfte unserer Mitglieder spielt auch im Ausland“, bestätigt Podszun. „Gerade der Urlaub bietet sich hervorragend zum Ausprobieren an, weil die Golfer dort viel Zeit haben“, berichtet Tourismusforscher Prof. Martin Lohmann vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa in Kiel.

Vollkommen unbedacht sollten die ambitionierten Golfer aber nicht buchen. „Wer vor dem Urlaub ein paar Dinge beachtet, der kann sich Stress vor Ort ersparen“, sagt Golfer Podszun. Vor allem Spieler, die noch nicht lange dabei sind, sollten beachten, dass - anders als in Deutschland - viele Plätze im Ausland erst bei einem Handicap von -28 anfangen. Sprich: Wer nicht auf dem Niveau eines durchschnittlich guten Hobbygolfers spielt, kann am Urlaubsort auf den normalen Plätzen Probleme bekommen.

„Anfängern reicht im Urlaub aber oft auch ein Platz samt Golfkurs aus, erfahrene Spieler suchen dagegen Abwechslung und wollen auf mehreren Plätzen spielen“, sagt Maren Fellenberg vom Reiseveranstalter Thomas Cook. „Man sollte sich vorher klarmachen, was man möchte.“

Im Fokus stehen dabei die klassischen Golfdestinationen Spanien und Portugal. „Für diejenigen, die nicht aufs Geld schauen, sind Dubai, Mauritius, Mexiko oder die Dominikanische Republik attraktive Golfreiseziele“, sagt Maren Fellenberg von Thomas Cook. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis finde man unter anderem in Tunesien und in der Türkei. „Vor allem in der Region um Belek gibt es eine große Auswahl an Plätzen, und die Anlagen sind sehr gepflegt.

Gerade deshalb sei es sinnvoll, bereits beim Buchen in Deutschland die jeweiligen Startzeiten zu reservieren, rät Anna-Lena Weber vom Golfreiseveranstalter Fairway. „Sonst sind nur noch Randzeiten frei.“

Wichtig sei vielen Golfern die Lage des Platzes und die Entfernung zum Hotel, weiß Fellenberg von Thomas Cook. Auch darüber sollte man sich schon im Vorfeld informieren, genau wie über mögliche Shuttle-Busse. Denn danach richtet sich die Entscheidung, einen Transfer oder Mietwagen zuzubuchen.

Ratsam ist es zudem, sich vorher die Startgelder anzuschauen. „In Deutschland kosten 18 Löcher durchschnittlich 53 Euro, das ist recht günstig im Vergleich zum Rest von Europa“, erläutert Johannes Podszun von der Vereinigung clubfreier Golfspieler. Auf Mallorca sei man beispielsweise schnell bei 100 Euro. Interessant sind Unlimited-Pakete, die inzwischen immer mehr Reiseveranstalter anbieten. Für einen Pauschalpreis dürfen Golfer damit abschlagen, so oft sie wollen.