Digitalfotos – wohin damit?

Auf dem Weg zum eigenen Fotobuch ist Ordnung das halbe Leben.

Düsseldorf. Erinnern wir uns: Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es Farbfilme von Agfa, Kodak oder Fuji, jeweils 24 oder 36 Aufnahmen. Und heute? Auf eine einzige Speicherkarte gehen je nach Qualitätseinstellung mehrere hundert, bei SDHC-Karten sogar tausende Fotos.

"Die kann ich mir doch direkt nach dem Urlaub auf meinem Fernseher angucken", meint der stolze Besitzer eines Fernsehers mit Kartenleser. Unsortiert erscheinen die Fotos im Fünf-Sekunden-Rhythmus auf dem Bildschirm. Man kauft Speicherkarten wie früher Filme, stopft sie nach Datum sortiert in Speicherkartenboxen. Auf der Suche nach einem Bild muss man erst die Box durchwühlen, dann die Karte. Das kann es nicht sein. Was also tun?

Wer über einen PC/Laptop verfügt, hat schon gewonnen. Die Bilder werden entweder direkt per USB-Kabel von der Kamera auf den Rechner gespielt oder der Speicherchip wird mit einem Kartenleser ausgelesen. Viele Hersteller liefern mit der Kamera ein Programm aus, mit dem man die Dateien in spezielle Ordner auf dem Rechner spielen und dabei auch gleich noch umbenennen kann. Dabei werden kryptische Dateien wie "DSC_4711.jpg" in verständliche Dateien wie "Urlaub_Koeln_4711.jpg" konvertiert.

Doch es geht noch komfortabler: Die sogenannten IPTC-Daten sind Teil der Bilddatei und beschreiben das Foto. Die jeweilige Kamera trägt hier automatisch Aufnahmedaten wie Belichtungszeit und Blende ein. Man kann aber auch nachträglich die IPTC-Daten verändern und den Fotos zum Beispiel bestimmte Stichworte mitgeben. So werden in einem einzigen Arbeitsschritt allen Urlaubsbildern aus der Bretagne die Daten "Bretagne Urlaub 2010" mitgegeben. Und später werden dann mit diesen Suchbegriffen auch wieder genau die Bretagne-2010-Fotos aus dem Wust von mehreren tausend Bildern herausgefiltert.

Sie können natürlich ein klassisches Album mit eingeklebten Fotos zusammenstellen, die der Händler von der Chipkarte gezogen und auf Fotopapier belichtet hat. Der modernere Weg ist das Fotobuch. Dabei entsteht aus den Digitalbildern ein richtiges Buch, gebunden, mit Inhaltsverzeichnis und allem drum und dran.

Klingt komplizierter als es ist. Im Internet gibt es dafür eine Vielzahl von Programmen. An dieser Stelle seien zwei dieser Programme als Beispiele herausgegriffen. Zum einen der "Designer 2.0" von "fotobuch.de", zum anderen die CEWE-Fotobuchprogramme (Standard und Professional). Der "Designer" ist auch für den Anfänger einfach zu bedienen. Einmal auf dem Rechner installiert, können verschiedene Formate gewählt werden. Wer vom Fotoalbum kommt, wird gerne "Classic" (20,5 x 27cm, 16 bis 256 Seiten, ab 19,90 Euro) nehmen. Man kann die Anzahl der Seiten vorab bestimmen, sie dann aber im Laufe der Produktion auch wieder verändern.

Anders als beim Fotoalbum ist man beim Fotobuch in der Gestaltung wesentlich flexibler: Hintergründe können eingefügt, Bilder können beschnitten, vergrößert, verkleinert, gedreht, gekontert, mit einem Rahmen oder Schatten versehen werden. Die Programme bieten hier perfekt bearbeitete Seitenhintergründe an. Ganze Layouts (gestaltete Text- und Bildrahmen) rutschen per Doppelklick auf die Seiten.

Ehefrauen von Fotobuch-Freaks können ein Lied davon singen: Wer nur mit den vom Programm zur Verfügung gestellten Vorlagen (Hintergründe/Layouts) arbeitet, hat in ein paar Stunden ein Buch fertig. Wer allerdings die Feinheiten des Programms nutzt, Hintergründe kreiert, eigene Layouts erstellt, Bilder mit Schatten versieht, freigestellte Elemente einbezieht, kann für ein Fotobuch mehrere Tage, sogar Wochen vor dem Rechner verbringen.

Das gilt vor allem dann, wenn man mit dem CEWE-Fotobuch-Programm Pro arbeitet. Hier sind der Gestaltungsphantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Anfänger seien allerdings gewarnt: Das Programm ist ausgesprochen komplex. Das "normale" CEWE ist für sie garantiert die bessere Wahl.

Die Auflösung der Digitalbilder lädt zu Abzügen im Poster-Format geradezu ein. Wenn Sie es ausprobieren wollen: Es muss ja nicht gleich die Leinwand sein (sieht klasse aus), auch für den normalen Abzug mit Rahmen gibt es zahlreiche Möglichkeiten.

Digitale Bilderrahmen werden immer beliebter. Es gibt sie im Miniformat für unter 100 Euro oder als 32-Zoll-Frame, der dann bei rund 800 Euro liegen kann. Der Bilderrahmen ist in der Regel allein durch seinen Aufstellungsort nicht direkt mit dem PC verbunden. Daher ist ein möglichst großer interner Speicher von Vorteil. Fotos werden vom PC oder der Kamera direkt auf den internen Speicher des Bilderrahmens übertragen.