I wie Immendorff: Künstler und Kneipenbesitzer

Düsseldorf. Jörg Immendorff wurde durch seine Bilder und Performances berühmt. Im Aktionsprogramm LIDL, das nichts mit der gleichnamigen Discounterkette zu tun hat, bündelte er seine Aktivitäten.

Allerdings führte gleich die erste LIDL-Aktion im Jahr 1968 zu seinem ersten Ausschluss von der Düsseldorfer Kunstakademie — damals noch als Student.

Sein Vergehen: Er war mit einem schwarz-rot-goldenen Klotz am Bein vor dem Bundestag hin und her gelaufen. Ab 1977 entstand sein Bilderzyklus „Café Deutschland“, mit dem er zum modernen Historienmaler wurde. Als Vorbild für die Räume der Serie diente übrigens der Ratinger Hof.

1984 wurde er selbst zum Kneipenbesitzer. Er eröffnete auf St. Pauli die La Paloma Bar. Im Jahr 1996 wurde er Professor an der Kunstakademie, die er nach einer Sex- und Drogenaffäre im Jahr 2003 vorübergehend wieder verlassen musste.

Die Suspendierung wurde ein Jahr später wieder aufgehoben. Kurz vor seinem Tod im Jahr 2007 vollendete er das Porträt seines Freundes Gerhard Schröder für die Kanzlergalerie. uhoe

Frei nach dem Buch „Das große Düsseldorf Lexikon“.