P wie Piel: Autorenfilmer und Action-Held

Düsseldorf. In den Zwanzigern konnte der deutsche Film durchaus mit Hollywood konkurrieren und Harry Piel (1892-1963) aus Benrath war so etwas wie der Bruce Willis des deutschen Films.

1911 lernte Piel während seiner Ausbildung zum Kunstflieger in Paris einen Filmregisseur kennen, kurz darauf gründete er seine eigene Produktionsfirma „Ariel-Film“. Da er als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Hauptdarsteller agierte, gilt Piel als einer der frühen Autorenfilmer.

Bis 1935 hatte er über 100 Filme gedreht, darunter 1927 den Klassiker „Sein größter Bluff“ mit Marlene Dietrich. Berühmt wurde Piel vor allem für seine halsbrecherischen Stunts: Er sprang aus Flugzeugen auf fahrende Lokomotiven, kämpfte auf den Tragflächen von Doppeldeckern, hängelte über Abgründe und bändigte Löwen.

Aufgrund seiner Vorliebe für explodierende Häuser, Brücken, usw., erhielt Piel den Beinamen „Dynamit-Regisseur“. Nach der NS-Zeit, in der er harmlose Abenteuerstreifen! drehte, fiel für Piel die letzte Klappe. Im Heimat- und Schlagerfilm der Nachkriegszeit konnte er nicht mehr Fuß fassen. Uhoe