K wie Köbes: Dienstleister und Autorität

Düsseldorf. Mit der rheinischen Kurzform des Vornamens Jakob wird der traditionell in blaues Leinen gekleidete Kellner in den Brauereigaststätten der Altstadt bezeichnet. Weshalb man auf Jakob als Namensgeber zurückgegriffen hat, lässt sich nicht mehr eindeutig klären.

Erklärungsversuche gehen auf den biblischen Jakob, der auch als Bediensteter gearbeitet hat, oder die Wirte am Jakobsweg nach Santiago de Compostela zurück, die ebenfalls Jakob gerufen werden. Unbestritten dagegen ist, dass im Rheinland der Kellner bereits seit rund 200 Jahren Köbes gerufen wird.

In Düsseldorf geht die Bezeichnung vermutlich auf die ersten Kellner der Brauerei Schumacher in der Citadellstraße zurück, wo 1838 zum ersten Mal Altbier gebraut worden sein soll. Legendär sind das oftmals mürrische Gemüt und das freche Mundwerk, mit dem der Köbes signalisiert, wer in seinem Hoheitsgebiet das Sagen hat. Beides gehört zwar zum Guten Ton eines echten Köbes dazu, führt aber speziell bei Besuchern ohne hinlängliche Düsseldorf-Erfahrung oftmals zu Verstimmungen bis hin zur Einschüchterung. Merke: Wer Bier haben will, muss lieb sein. uhoe

Frei nach dem Buch „Das große Düsseldorf Lexikon“