S wie Schlachthof: Umzüge und üble Gerüche
Düsseldorf. Vom Schlachthof, der 1602 auf dem Düsseldorfer Marktplatz errichtet werden sollte, ist nur eine Zeichnung erhalten. Unklar ist, ob er überhaupt je gebaut wurde. Sicher ist, dass 1697 eine Schlachthalle zwischen Rhein und Reuterkaserne eröffnet wurde.
Außerdem gab es noch die Schweineschlachthalle in der Nähe des alten Hafens (Dammstraße). Übelriechende Ausdünstungen, blutige Abwässer, stinkende Ablagerungen am Rheinufer — die Liste der Beschwerden, die 1845 zur Schließung der Schweineschlachthalle führten, war lang.
Das über seinem Eingang angebrachte Stadtwappen ziert heute noch das Haus Ritterstraße 2. 1874 bis 1876 wurde auf der Golzheimer Insel, etwa in Höhe des heutigen Kunstmuseums am Ehrenhof, ein neuer Schlachthof gebaut. Eine stadtplanerische Fehlleistung, wie sich bald herausstellte. Durch die Stadterschließung lag auch dieser bald schon wieder in einem Wohngebiet.
Den letzten Schlachthof errichtete die Stadt 1899 in Derendorf in der Nähe des Güterbahnhofs. Ab 1941 wurden von hier die Düsseldorfer Juden deportiert. 2003 wurde der Betrieb geschlossen. uhoe
Frei nach dem Buch „Das große Düsseldorf Lexikon“.