Düsseldorf Ein Jahr „Wehrhahn-Linie“: Zahl der Fahrgäste gestiegen
Vor einem Jahr wurde die Dauerbaustelle quer durch die Düsseldorf beendet und die neue U-Bahnstrecke in Betrieb genommen. Inzwischen sind die Passagierzahlen deutlich gestiegen
Düsseldorf. Die neue U-Bahnstrecke „Wehrhahn-Linie“ in Düsseldorf wird von der Bevölkerung zunehmend angenommen. „Die Verkehrswende kommt langsam in Fahrt“, sagte Rheinbahnsprecher Georg Schumacher ein Jahr nach Inbetriebnahme der 3,4 Kilometer langen unterirdischen Strecke.
Nach einem Fahrgastrückgang im Vorjahr konnte die Rheinbahn im vergangenen Jahr ein Plus verbuchen. Die Zahl der Fahrgäste sei auf den neuen U-Bahn-Strecken im Jahresdurchschnitt um 3 bis 20 Prozent gestiegen. Allerdinge habe es nach dem Start der neuen Strecke eine Weile gedauert, bis die Fahrgastzahlen gestiegen seien. Wurden am Bahnhof Bilk an einem Werktag im Jahr 2015 gut 8000 Fahrgäste in den Straßenbahnlinien gezählt, seien es im letzten Quartal vergangenen Jahres in der U-Bahn-Ära 19 100 Menschen gewesen. Am Haltepunkt Wehrhahn stieg die Zahl im gleichen Zeitraum von 13 700 auf 22 200 Reisende. Probleme bereiteten zunächst die Rolltreppen der sechs neuen U-Bahnhöfe der Landeshauptstadt. Die Zahl von anfänglich 30 Störungen täglich sei inzwischen auf unter eine pro Tag zurückgegangen, aber immer noch nicht optimal, hieß es.
Die neue U-Bahn-Strecke war Ende Februar 2016 nach fast zehn Jahren Bauzeit in Betrieb genommen worden. Die Gestaltung der U-Bahn-Höfe durch jeweils verschiedene Künstler hatte weltweites Echo gefunden. 843 Millionen Euro hatte die neue U-Bahn gekostet, fast 200 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Der Bund hatte das Projekt mit 280 Millionen Euro unterstützt.
Schon zwei Monate vor der Eröffnung war in der nagelneuen U-Bahn-Strecke der Wurm drin: Rund 400 Gleisschwellen mussten ausgetauscht werden. In den Eichenbohlen hatten sich Holzwürmer eingenistet. Als Konsequenz wurden die insgesamt 8000 Schwellen der Strecke nachträglich behandelt - aus ökologischen Gründen hatte man darauf zunächst verzichtet.
Die Bauarbeiten hatten am 28. November 2007 begonnen. Der 1300 Tonnenschwere Tunnelbohrer „Tuborine“ fräste sich durch den Untergrund der Stadt. Arbeiter entdeckten 2012 einen urzeitlichen Mammut-Stoßzahn. Auch Teile alter Festungsanlagen, und eine scharfe Granate aus der Rokoko-Zeit kamen ans Licht.