Düsseldorf Auch die Schützen sollen ihre Zugwege absichern

Was den Karnevalisten derzeit viel Ärger bereitet, kommt wohl auch auf die Schützen zu. Auch ihre Zugwege werden von den Behörden genau unter die Lupe genommen.

Zwei Mal Gerresheim: Die Karnevalisten können dieses Jahr ziehen, die Schützen müssen bangen. Archivfotos: BS, sta

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Düsseldorf. Eine gute Nachricht hatte Martin Volkenrath (SPD), Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, am Mittwoch für alle Freunde des närrischen Treibens: „Alle Veedelszöch finden statt“, sagte er in der Sitzung des Gremiums im Rathaus. Danach hatte es lange nicht ausgesehen: Wie die WZ berichtete, hatte die Polizei alle 23 Veedelszöch in Düsseldorf daraufhin untersucht, ob es beim Zugweg Sicherheitslücken gibt.

„Es geht darum, einen Anschlag wie in Berlin zu verhindern“, erklärte die Beigeordnete Helga Stulgies. 17 Zugwege waren unproblematisch, bei sechs empfahl die Polizei, durch das Aufstellen von Containern oder Lastwagen potenziellen Angreifern den Weg zu versperren.

Wie berichtet, waren die Züge in Itter, Unterbach, Eller, Gerresheim, Mörsenbroich und Hassels/Reisholz betroffen. Für alle wurde inzwischen eine Lösung gefunden. Zum Teil durch Sponsoren. Und wo diese fehlen, wird das Ordnungsamt einspringen.

Im Wesentlichen geht es dabei um das Hinfahren und Abholen der Container bzw. Lkw. Zusätzliches Sicherheitspersonal ist nicht nötig.

Was die Karnevalisten in den Stadtteilen in den letzten Wochen vermutlich einige Nerven gekostet hat, wird wohl schon bald auch auf die Schützen zukommen. Helga Stulgies bestätigte, dass auch die Zugwege des Sommerbrauchtums von den Ordnungsbehörden genau unter die Lupe genommen werden. „Wir werden sofort nach Karneval beginnen und uns künftigen Veranstaltungen widmen“, sagte sie.

Das Hauptproblem dabei sind die Zusatzkosten, die für die Vereine entstehen. CDU-Experte Andreas Hartnigk wollte deshalb wissen, ob die Polizei die Sperren empfehle oder anordne. Antwort Stulgies: „Die Polizei empfiehlt. Wenn sie anordnen würde, müsste sie die Maßnahmen bezahlen. Aber natürlich folgen wir der Empfehlung.“ Heißt: Etwaige Zusatzkosten bleiben bei den Veranstaltern, also den Vereinen hängen.

Oberbürgermeister Geisel hatte indes angekündigt, den Vereinen zu helfen. Auch ein Lkw-Verbot an Karneval hatte er in die Diskussion gebracht. Ob das aber überhaupt mit vertretbaren Mitteln durchsetzbar wäre, ist weiter offen.