Düsseldorf Sicherheitsauflagen: Sponsoren helfen den Veedels-Zöch
Auch die Stadt will den Vereinen zur Seite stehen und etwa 25.000 Euro für Sicherheitsmaßnahmen locker machen.
Düsseldorf. Nach dem in der vergangenen Woche das Ordnungsamt und die Polizei den Veranstaltern verschiedener Veedels-Zöch höhere Sicherheitsauflagen aufgebrummt hatten und die Genehmigung für einige Umzüge zurückgenommen hatten, standen einige Veranstaltungen auf der Kippe. Knackpunkt waren die Barrieren, die verhindern sollen, dass schwere Fahrzeuge in die Menge rasen können. Mindestens 7,5 Tonnen müssen sie mindestens schwer sein.
Das hat Oliver Oechler, Mitorganisator beim Zug in Mörsenbroich, auf den Plan gerufen. Er schrieb zuerst einmal seine WhatsApp-Kontakte an und startete einen Aufruf auf Facebook. „Die Welle der Hilfsbereitschaft hat mich total überrascht. Viele Menschen haben mit angeboten, mit ihren Lkw kostenlos diese Barrieren zu bilden. Das waren so viele, dass wir nun auch anderen Stadtteilen aus der Patsche helfen können.“ Die fünf Wagen, die in Mörsenbroich benötigt werden, hat eine Spedition aus Neuss gestiftet. Noch nicht geklärt ist allerdings, ob denn die Versicherung im Schadensfall für eine Regulierung sorgen würde.
Nur 90 Minuten nach dem Aufruf gab es erste Hilfsangebote. „Zwei Wagen haben wir nach Eller und zwei nach Reisholz vermittelt. Sollten noch andere Vereine Hilfe benötigen, können sie sich über Facebook an mich wenden.“
In Reisholz geht es sogar um acht neuralgische Punkte. Dort findet heute ein Ortstermin statt. „Müssen wir alle Auflagen erfüllen, kommen wir in die Bredouille“, meint Organisator Rolf Schreier.
Uwe Linß von der Zugleitung in Itter ist verärgert und hat sich in einem Brief an den Oberbürgermeister gewandt: „Schon der Zeitpunkt so kurz vor Zugbeginn ist eine Zumutung. Jetzt heißt es nur: Zieht der Zug oder zieht er mit enormer Mehrbelastung? Hier fühlen wir uns alleingelassen. Wir möchten hier ja nicht von Diskriminierung sprechen, aber eine gewisse Benachteiligung ist für uns ersichtlich. Kostüme, Wagenbau und Wurfmaterial steuern alle Beteiligten selbst bei. Da kommt das neue Sicherheitspaket mit enormem Aufwand und Kosten jetzt auf uns zu.“ In diesem Brief forderte er den Oberbürgermeister auch auf, die Vereine finanziell zu unterstützen.
Unbürokratische Hilfe soll nun am Mittwoch im Ordnungs- und Verkehrsausschuss beschlossen werden, wie der Vorsitzende Martin Volkenrath auf Nachfrage bestätigte. „Die kleinen Vereine geben sich so viel Mühe und die Leute arbeiten fast alle ehrenamtlich und können auch nichts für die weltpolitische Lage. Die Details werden noch geklärt, aber wir werden eine Summe zwischen 20 und 25 000 Euro zur Verfügung stellen. Das wird wohl reichen, um alle zusätzlichen Kosten zu stemmen.“ Volkenrath legt aber Wert auf die Feststellung, dass es aktuell keine konkrete Gefährdungssituation gibt. „Wir werden lediglich präventiv tätig, ohne Hektik und Hysterie.“