Düsseldorf In den Stadtteilen stehen 1500 Wohnungen dauerhaft leer
Die meisten Leerstände gibt es in den Stadtbezirken 3 (Bilk, Oberbilk, Unterbilk) sowie in der Innenstadt.
Düsseldorf. Wohnraum in Düsseldorf ist bekanntlich knapp. Die Stadtverwaltung wirft auch deshalb einen genauen Blick auf die Leerstände. Handelt es sich dabei nur um die übliche Fluktuation? Oder gibt es auch Fälle, bei denen Wohnraum absichtlich nicht weitervermietet wird? Konkrete Zahlen wurden dazu am Montag im Fachausschuss im Rathaus vorgelegt. Demnach wurden vom Amt für Wohnungswesen zwischen November 2015 und November 2016 insgesamt 1503 längere Zeit leer stehende Wohnungen im Stadtgebiet identifiziert.
Die meisten davon (380) gibt es im Stadtbezirk 3 („Groß-Bilk“), was insofern nicht verwundert, da das auch die einwohnerstärksten Stadtteile sind. Es folgen der Stadtbezirk 1 (Innenstadt; 255 Wohneinheiten), der Stadtbezirk 9 (Hassels, Reisholz, Holthausen, Benrath; 170 WE) sowie der Stadtbezirk 2 (Düsseltal, Flingern; 152 WE). Gar keine leer stehende Wohnungen wurden im Stadtbezirk 10 (Hellerhof, Garath) ermittelt.
Die Gründe für einen solchen Leerstand sind unterschiedlich — haben aber eines gemeinsam: Die Stadt sieht kaum eine Handhabe, dagegen vorzugehen. Wohnungsamtsleiter Thomas Nowatius erklärte: „Da gibt es Leute, die eine Wohnung absichtlich leer stehen lassen, weil sie sich Steuervorteile davon versprechen. Da können wir nichts machen.“
Das gelte auch für den Trend, dass Wohnraum zu gewerblichen Zwecken umgenutzt wird — ein solcher Fall wurde erst vor kurzem im Beschwerdeausschuss thematisiert. „Auch in diesen Fällen gibt es keine Rechtsgrundlage für die Verwaltung, tätig zu werden beziehungsweise die Fälle überhaupt prüfen zu können“, heißt es. Das Fazit der Verwaltung: „Der Beschluss einer Zweckentfremdungssatzung für das Stadtgebiet Düsseldorf wäre wünschenswert.“