Düsseldorf Sparkasse erhöht Konto-Gebühren

Die Online-Konten bleiben aber teils gebührenfrei. Der Filialabbau geht schneller als ursprünglich geplant.

Von einst 64 Zweigstellen sollen noch 46 Sparkassen-Filialen übrig bleiben.

Von einst 64 Zweigstellen sollen noch 46 Sparkassen-Filialen übrig bleiben.

Foto: Daniel Reinhardt

Düsseldorf. Die Stadtsparkasse erhöht zum 1. Mai die Gebühren der Basiskonten von 6,50 auf 7,90 Euro je Monat. Gleichzeitig macht sie Tempo beim Umbau ihres Privatkundengeschäfts: Die ursprünglich bis 2019 vorgesehenen Einschnitte ins Filialnetz sollen nun schon bis Ende des Jahres komplett umgesetzt werden. Wie die WZ berichtete, sollen von einst 64 Zweigstellen noch 46 übrig bleiben. Das klingt nach einem harten Kahlschlag, und das demonstrativ vorgebrachte Bekenntnis von Privatkundenvorstand Michael Meyer „Wir glauben an die Zukunft der Filialen“ eher wie das sprichwörtliche Pfeifen im Walde.

Düsseldorf: Sparkasse erhöht Konto-Gebühren
Foto: grhi

Dass seine Worte ernst gemeint sind, zeigt indes der Blick auf die Zahlen. Nach Angaben der Sparkasse ist die Zahl der Überweisungen auf Papier seit 2002 um 66 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Kassenvorgänge seit 2008 um 46 Prozent (siehe Grafik rechts). Wenn die Zahl der Filialen also „nur“ um 28 Prozent reduziert wird (also 64 auf 46), ist das noch ein vergleichsweise moderater Abbau. Vor allem, wenn man bedenkt, dass jedes zweite der 290 000 Konten bei der Stadtsparkasse ein Online-Konto ist.

Doch die nackten Zahlen sind das eine, die Befindlichkeiten der Menschen vor Ort etwas anderes. Neun Filialen wurden im vorigen Jahr geschlossen. Unmut registrierten die Bänker vor allem in Hellerhof, wo nach ursprünglicher Planung nicht mal mehr ein Selbstbedienungsstandort (Geldautomat, Kontoauszugsdrucker etc.) übrig bleiben sollte. Der Protest der Hellerhofer hat sich insofern gelohnt: „Dort haben wir jetzt einen SB-Standort gefunden, das entschärft das Thema“, sagt Meyer. Ansonsten hätten sich die Kundenreaktionen in Sachen Filialschließung in Grenzen gehalten.

Gleichzeitig investiert das Institut in den Ausbau größerer Filialen zu Privatkundencentern (Slogan: „Alle Spezialisten unter einem Dach“). Voriges Jahr waren Oberkassel und Rath dran, aktuell wird in Bilk (Brunnenstraße) für 1,4 Millionen Euro umgebaut, Eröffnung ist am 16. März. Ebenfalls für dieses Jahr auf dem Plan: die Filiale Kaiserswerth.

Sauer aufstoßen könnte manchen Kunden die geplante Gebührenerhöhung: Der Preis fürs Basiskonto soll von 6,50 auf 7,90 Euro im Monat steigen. Vorstand Meyer begründet das mit den anhaltenden Niedrigzinsen. Anders sei es kaum möglich, die Aufwendungen zu erwirtschaften. Gleichzeitig wird die Gebühr beim Online-Konto gesenkt: Dort werden pro Monat nur noch 5,50 statt 6,50 Euro fällig — in dem Fall, dass der monatliche Geldeingang unter 1250 Euro liegt. Darüber bleibt das Konto kostenfrei. Diese Verschiebung bei den Gebühren soll auch ein Anreiz für die Düsseldorfer sein, verstärkt das Online-Konto zu nutzen, das die Sparkasse in der Abwicklung vergleichsweise weniger kostet als die Abwicklung von Vorgängen am Schalter. Die werden deshalb auch teurer: Online-Kunden zahlen künftig für Ein- und Auszahlungen am Schalter sowie für alle Schecks eine Gebühr von je 2,50 Euro. Das gab es bisher noch nicht. Kostendeckend sei der Betrieb an den Schaltern aber immer noch nicht, sagt Meyer.