Gaskraftwerk — Block Fortuna aus der Nähe betrachtet
WZ-Leser bekamen auf der Baustelle an der Lausward das neue Gaskraftwerk erklärt. Es soll Anfang 2016 in Betrieb gehen.
Düsseldorf. Auf der Baustelle an der Lausward, wo mit „Block Fortuna“ das wohl stärkste Gas- und Dampfturbinenkraftwerk der Welt entsteht, geht es voran. „Etwa ein Viertel der Strecke haben wir noch vor uns“, so Projektleiter Rainer Tröger. Mit dem WZ-Club hatten unsere Leser jetzt Gelegenheit, Baustellenluft zu schnuppern und sich kostenlos einen Überblick über die Fortschritte beim 500-Millionen-Euro-Projekt zu verschaffen.
Die Zentralwarte, in der sämtliche Kraftwerksanlagen der Stadt beobachtet und bedient werden, erinnert an eine Raumschiff-Kommandozentrale. Während auf einem Bildschirm das Holzfeuer des Biomasse-Heizwerks flackert, ist auf den Monitoren links noch rein gar nichts zu sehen: Von hier aus wird bald das neue Vorzeige-Gaskraftwerk überwacht werden.
Im bereits bestehenden „Block Emil“ geht es samt Fahrstuhl und Gerüsttreppen bis in den 14. Stock hinauf. Brutale Hitze um die 50 Grad und Schilder, die vor Explosionsgefahr warnen, schüchtern ein. Auf dem Dach angekommen, gibt es dafür eine imposante Aussicht über das gesamte Baufeld — und über Düsseldorf. „Bei klarem Wetter hätte man jetzt auch den Kölner Dom sehen können“, sagt Projektleiter Rainer Tröger den staunenden Besuchern, die eifrig ihre Fotoapparate zücken.
In rund 50 Metern Höhe sind die Fortschritte beim Stadtfenster, das bis Juni fertig gestellt sein soll und den Schornstein von Block Fortuna einhüllen wird, gut zu erkennen. Auch die Aussichtsplattform für Besucher in etwa 45 Metern Höhe nimmt bereits Form an. Einen Blick ins Innere der neuen Maschinenhalle samt 440 Tonnen schwerer Gasturbine zu werfen, ist für Besucher nur per Webcam möglich. „Während der Bauphase ist es zu gefährlich, dort Führungen zu machen. Da wäre zum Beispiel auch sehr viel aufwendigere Schutzkleidung als nur ein Helm nötig“, erklärt Tröger.
Größere Unfälle habe es bei den Bauarbeiten bisher nicht gegeben. Rund 500 Arbeiter sind derzeit auf der Baustelle tätig, zu Hochzeiten im Herbst waren es über 600 — ein Zeichen dafür, dass es auf die Zielgerade zugeht. „Aber die nächsten Monate werden die spannendsten“, sagt Rainer Tröger.
Anfang 2016 soll das Kraftwerk, das nahezu den kompletten Fernwärmebedarf für Düsseldorf erzeugen kann, in Betrieb gehen. Bereits Ende März wird die Gasturbine erstmals angezündet. „Ein ganz wichtiger Schritt“, sagt Rainer Tröger. „Dann sehen die Ingenieure, ob wirklich alles funktioniert.“