Neue Zoch-Gebühr entzweit die Narren
Reaktionen auf den 25-Euro-Beitrag zur Teilnahme am Rosenmontagszug sind unterschiedlich. Der Ostfriesenverein zum Beispiel überlegt, ob er 2014 noch mitläuft.
Düsseldorf. Für viele Karnevalisten war die Nachricht nicht nur überraschend, sondern sogar ein Schock.
Wie die WZ am Mittwoch berichtete, sollen die Fußgruppen, die nicht Mitglied im Carnevals Comitee sind, ab dem kommenden Jahr für die Teilnahme am Rosenmontagszug 25 Euro pro Erwachsenem bezahlen.
Bei den Vereinen gibt es geteilte Reaktionen. „Wir waren über den Brief des Carnevals Comitee erschrocken und werden das in großer Runde noch abstimmen müssen, aber grundsätzlich sind wir bereit, die 25 Euro pro Teilnehmer zu bezahlen“, sagt Achim Keding, Vorsitzender der Hafenpiraten.
„Wir sind seit 2005 mit viel Herzblut dabei und auch wenn es bestimmt einige gibt, die ,Nein’ sagen — letztendlich werden wir alle wieder dabei sein.“
Anders sieht das beim Ostfriesenverein Düsseldorf aus. Die Fußgruppe um den Vorsitzenden Jan Volkers ist seit mehr als 30 Jahren im Zoch mit dabei. „Dieses Thema hätte man nach dem Zug im Februar ansprechen können. Natürlich haben wir noch nicht in der Gruppe darüber gesprochen, aber es kann passieren, dass wir 2014 nicht mitlaufen werden.“
Thema des Tages: Rosenmontagszug
WZ-Leser Klaus Lückerath schlägt vor, die Stadt in die Pflicht zu nehmen: „Wenn die Kosten ausufern, sollte die Stadt einen angemessenen Beitrag leisten, um diese zu stemmen. Dem CC kann man nur empfehlen, den Ast nicht abzusägen, auf dem die Narren sitzen.“
Das CC möchte mit seinem Beschluss einen Teil der Mehrkosten von bis zu 60 000 Euro decken, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. „Die Mehrbelastungen, vor allem für das Sicherheitskonzept, sind seit dem Loveparade-Unglück in Duisburg extrem gestiegen“, sagt CC-Pressesprecher Hans-Peter Suchand.
„Auch für Wasser und Strom sowie die Abfallbeseitigung müssen wir inzwischen mehr bezahlen.“ 25 000 bis 30 000 Euro sollen durch die Teilnahmegebühr aufgefangen werden. Rund 900 000 Euro kostet der Rosenmontagszug nach Auskunft von Suchand jährlich.
CC-Präsident Josef Hinkel hält die Gebühr mit 25 Euro für angemessen: „Das ist nicht zu viel. Ich bin sicher, dass die Menschen, denen etwas am Karneval liegt, auch bereit sind, dieses Geld zu bezahlen.“ Firmen müssen hingegen sogar 50 Euro pro Person auf den Tisch legen.
In anderen Karnevalshochburgen wird das Thema unterschiedlich gehandhabt. Während es in Mainz bislang keine Gebühr gibt, müssen die Jecken in Köln seit zehn Jahren bezahlen, um am Zug teilnehmen zu können. „Egal, ob Fußgruppe, auf dem Wagen oder Musikkapelle — bei uns zahlt jeder elf Euro“, sagt eine Sprecherin vom Festkomitee.