Vier Designerinnen — ein großer Traum
„Atelier hinter Indien“ nennen vier ehemalige FH-Studentinnen ihr Geschäft mit ausgefallenem Schmuck und anderen Designs.
Düsseldorf. Gleich vier junge Designerinnen starten im Anschluss an ihr Studium ihre gemeinsame Selbstständigkeit. Sofia Beilharz, Lynne Philippé, Maren Düsel und Melanie Warnstaedt nennen sich aber nicht profan Firma, sondern „Atelier hinter Indien“.
Und tatsächlich duftet es in dem Hinterhof an der Düsselthaler Straße in Pempelfort nach Chicken Tandoori oder Lamm-Curry — weil ein indisches Restaurant in der Häuserzeile davor liegt. Existenzgründer in Düsseldorf Weniger asiatisch sind die Motive der Designerinnen, sondern eher typisch deutsch.
Ein kleines Nierentischchen aus feinem Silber dient als originelles Schmuckstück im Retro-Stil. Angefertigt hat es Melanie Warnstaedt. „Ich bin so ein bisschen in den 50er Jahren hängen geblieben“, sagt die 36-Jährige und deutet dabei auf weitere Objekte aus ihrem Fundus: Kissen aus Geschirrtüchern ebenfalls im historischen Look mit dem Namen Küchenglück.
Maren Düsel spielt mit Kontrasten, farblich, aber in erster Linie materiell. Gerne kombiniert sie ihre Stücke mit angebranntem Holz oder geschwärztem Stahl. „Ich möchte die Schmuckträgerinnen an eine neue Art von Schmuck heranführen“, sagt die 30-Jährige.
Auch das ist möglich: Alte Schmuckstücke werden nach einer Bearbeitung mit 3D-Druck-Technik zu einer Collage in einem völlig neuen Material, beispielsweise aus Kunststoff — und können dann ebenfalls an einer Kette getragen werden. Aus Alt wird Neu mit einem großen Interpretations-Spielraum. Die vier Designerinnen haben vor ihrem Studium eine klassische Ausbildung zum Goldschmied gemacht.
Ihre Idee ist es nun, aus handwerklich Erlerntem, dem kreativen Prozess der Uni und dem Input von gleich vier Designerinnen das künftige Geschäft auf ein breites Fundament zu stellen. „Das Spannende für die Kunden ist, dass es nicht nur eine Linie bei uns gibt“, erläutert Warnstaedt.
Oder, wie es Maren Düsel formuliert: „Es entsteht eine Vielfalt und die Arbeiten stehen nicht in Konkurrenz zueinander.“ Und dass fernab der Kö Geschäft zu machen ist, glauben die Designerinnen auch: „Pempelfort entwickelt sich langsam zum In-Viertel.“