100 Jahre Galopprennbahn: Jubiläum nach Husarenart

Burg Linn steuert Ausstellung über das Regiment bei.

Krefeld. Ob das 100-jährige Jubiläum der Krefelder Galopprennbahn ein Husarenstreich, -stück oder —ritt wird, bleibt dahingestellt. Auf jeden Fall wird die Erinnerung an diese waghalsige Truppe der leichten Reiterei das schöne, unterhaltsame und sportlich geprägte Festwochenende im Mai maßgeblich begleiten. Nicht zuletzt ist es 200 Jahre her, dass das 2. Westfälische Husarenregiment Nr. 11 über die noch grasbewachsene Hüttenallee donnerte und seine Spuren hinterließ.

Die Geschichte der Rennbahn, die als eine der schönsten Deutschlands gilt, beginnt 1912. Da erhielt Architekt August Biebricher den Auftrag, die äußere Architektur aller Tribünen zu entwerfen. Die Rennbahnanlage selbst wurde in Form eines Rechtecks angelegt, das Geläuf als Oval. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf rund 1,1 Millionen Mark, das gesamte Areal ist etwa 32 Hektar groß.

Die Rennbahn-Anlage wurde von März 1994 bis März 1995 aufgrund umfangreicher Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten an den Gebäuden und dem Geläuf geschlossen. Hier zeichnete Architekt Klaus Reymann verantwortlich.

In den ersten Jahren wurden nur fünf Renntage pro Jahr genehmigt. Ab 1920 waren es schon 14. In diesem Jahr gibt es sechs Turf-Termine. „Am 11. Juni 1913 regnete es am Morgen des allerersten Renntages fürchterlich. Zum Start kam dann die Sonne heraus“, berichtet Tania Cosman für den Rennclub. „Seitdem gilt: ,In Krefeld scheint an Renntagen die Sonne‘.“

Das wünschen sich die Verantwortlichen auch fürs Jubiläum. Es beginnt mit einem Festakt am Freitag für 175 Gäste auf der Derbytribüne. Cosman: „Wir tauchen in das Jahr 1913 ein. Es wird eine lockere Feier in festlichem Rahmen mit Husaren-Buffet, einer Modenschau unter dem Thema „Husarenschnitt“, mit Musikhits der Goldenen Zwanziger mit Ensemble-Mitgliedern des Theaters und anschließendem Abfeiern mit DJ Holger Heffungs.“

Es kommt dann auch eine geschichtsträchtige Erdbeercreme-Torte aufs Kaiserliche Dessert-Buffet. Cosman: „Als die Husaren nach Krefeld kamen, wurde ihnen zu Ehren eine große Torte serviert, die die Krefelder aus lauter Aufregung beim Anschneiden umkippten.“ Das soll jetzt nicht passieren.

Am Samstag wird im Museum Burg Linn eine Ausstellung eröffnet, die sich mit den Husaren, ihrer Geschichte und prächtigen Uniformen beschäftigt, und die es in dieser umfangreichen Weise noch nie gegeben hat. „Das Museum Paderborn hat seine Exponate zur Verfügung gestellt“, freut sich Museumsleiter Christoph Reichmann, der für die fünf Monate dauernde Ausstellung viel Platz macht.

Am Sonntag startet dann der Familien-Husarenrenntag der Sparkasse Krefeld. Den spannenden Jubiläumsrenntag mit neun Starts, die mit insgesamt rund 60 000 Euro dotiert sind, beschreibt Rennbahn-Vorsitzender Jan Schreurs: „Es gibt das Pony-Championat, spannende Galopprennen und ein schönes Rahmenprogramm. Wir müssen im Zuge immer weniger werdender Pferde und guter Rennbahnen attraktiv bleiben.“ Friedhelm Friedrichs, Marketingleiter der Sparkasse, ergänzt: „Wir beginnen mit dem Programm eine Stunde früher und der Eintritt ist für alle frei.“