„Da kam die Flüchtlingswelle“, erklärt ihr Nachbar Antonio Barkhofen. Mit Hilfe des Pflegedienstes kümmert er sich um die ältere Dame, kocht für sie und macht den Haushalt. „Wenn man so jemanden hat, kann man auch Zuhause alt werden“, lobt die Bürgermeisterin sein Engagement.

Ansonsten hat die 106-Jährige bis auf zwei alle ihre Verwandten überlebt. Ihr Mann ist bereits 1976 verstorben. Kinder hatten die beiden keine. „Dennoch waren sie sehr glücklich zusammen“, betont Barkhofen. Besonders gerne habe sie gekocht und Gartenarbeit gemacht. „Ich habe früher alles selber gekocht, von Eierkuchen bis hin zu Fleischbraten. Den habe ich immer am liebsten gemacht“, sagt Petermeier, die für ihr hohes Alter immer noch gesundheitlich fit ist.

„Letztens waren wir beim Blutabnehmen, da hat der Arzt gesagt, dass Margarethe ja immer noch bessere Blutwerte hat als ich“, sagt ihr Nachbar und Freund.

Inzwischen wohnt Petermeier seit 75 Jahren in Krefeld. Sie hat in dieser Zeit viele verschiedene Tätigkeiten wahrgenommen. Unter anderem hat sie in dem Geschäft „Kaufhalle“ und in der Hochschule Niederrhein gearbeitet.

Ihren Verwandten und Freunden habe Petermeier schon immer gute Ratschläge gegeben.

„Ich habe halt schon so einiges erlebt“, erzählt sie. Insgesamt ist sie mit ihrem Leben sehr zufrieden. „Wenn ich noch einen Wunsch frei hätte, würde ich wieder kochen.“ Zu ihrem 106. Geburtstag haben sogar Bundespräsident Joachim Gauck und Hannelore Kraft per Brief gratuliert. Gefeiert hat sie mit ihren Nachbarn bei Kaffee und Kuchen. Das Geheimrezept für ein langes Leben sei vor allem eine positive Einstellung zum Leben. „Ob ich auch noch 107 werde, kann ich noch nicht sagen. Ich lasse mich überraschen“, sagt das Geburtstagskind gelassen.