Marktbummel Blau, süß und saftig: Die Zwetschgen sind reif

Das Obst ist ein Allrounder in der Küche. Egal, ob beim Backen oder Einkochen. Denn es hat einen niedrigen Fettgehalt.

Marktbummel: Blau, süß und saftig: Die Zwetschgen sind reif
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Sie sind länglich-blau und duften stark. Ohne sie ist eine gute „Prumetaat“ nicht vorstellbar. Niederrheiner wissen es schon: Die Zwetschgen sind reif. Also, schnell zum Markt. Auf dem Westwall bietet Heino Wefers das Obst für 1,80 Euro je Kilo an. „Sie sind fürs Backen genau richtig, denn sie werden in der Wärme trocken, goldgelb, aromatisch und sehr süß“, sagt er.

Adelgunde Cöhnen kann dem Marktmann nur beipflichten. „Ich nehme das Obst, um damit den Pfannkuchen zu belegen, Marmelade zu kochen und nutze es zum Backen. Außerdem esse ich sie gerne aus der Hand.“ Ein Kilo pro Woche stehe bei ihr auf dem Speisezettel, erzählt sie weiter.

Obwohl reife Zwetschgen süß schmecken, können auch Figurbewusste guten Gewissens naschen, denn der Fettgehalt liegt beinahe bei null. Beim Einkauf sollte das Obst eine glatte und pralle Haut haben, keine Flecken aufweisen. Übrigens: Zwetschgen und Pflaumen haben wahrscheinlich dieselben Vorfahren, aber ganz unterschiedliche Eigenschaften.

Kleine Warenkunde für Verbraucher: Die rundlich-ovalen Pflaumen werden meist etwas früher reif als die Zwetschgen. Das saftig-süße, weiche Fruchtfleisch zerfällt beim Kochen. Pflaumen haben eine ausgeprägte Bauchnaht und lassen sich schlechter vom Stein lösen als Zwetschgen.

Die länglich-ovalen Zwetschgen mit spitzem Ende, ohne Furche oder Naht, besitzen das festere Fruchtfleisch und sind leicht vom Stein zu lösen — auch ein Grund, warum sie besonders gern zum Backen und Einkochen verwendet werden.

Schon mal eine Zwetschgensuppe probiert? Dazu kommen 500 Gramm gewaschene und entsteinte Früchte in einen Topf. Sie werden mit Wasser bedeckt. 150 Gramm Zucker, eine Zimtstange, zwei Gewürznelken und die Schale einer unbehandelten Zitrone dazugeben. Alles aufkochen lassen und bei kleiner Flamme etwa 30 Minuten köcheln. Dann die Zwetschgen abschütten, die Flüssigkeit in einem Topf auffangen und die Gewürze entnehmen. Die Früchte werden dann durch ein Sieb in den Saft gestrichen.

Zwetschgensoße passt zu allen möglichen Gerichten: Quarkspeisen, Vanillepudding oder Reis sind nur einige. Sie schmeckt auch zu trockenem Kuchen. Hier eine ganz einfache, „beschwipste“ Version: 500 Gramm gesäuberte Zwetschgen werden mit einem Viertelliter Rotwein, 150 Gramm Zucker und einer Stange Zimt aufgesetzt und nach dem Aufkochen etwa 30 Minuten leicht geköchelt. Durch ein Sieb streichen, damit die Schalen und Kerne zurückbleiben. Falls die Soße zu dünn ist, noch ein wenig durchs Kochen reduzieren.