12.12.12 — Tag zum Heiraten
Die Schnapszahl ist bei Paaren sehr beliebt. Dafür müssen sie dem Winter trotzen — und sich bis zu den Flitterwochen noch gedulden.
Krefeld. Im Minutentakt kommen Brautpaare an, der Wartesaal ist gut gefüllt, die Standesbeamten trauen im Akkord — der 12.12.12 ist ein gefragtes Datum.
Den Tag haben sich auch Volker und Anke Dörk, geborene Rennert, für ihre Hochzeit ausgesucht. „Wir lieben uns und es ist ein schönes Datum“, sagt Volker Dörk. Seine Frau fügt hinzu: „Und wir vergessen unseren Hochzeitstag nicht so schnell.“
Viel Zeit, sich zu entscheiden, hatten die beiden nicht, denn sie kennen sich erst seit sechs Monaten. „Aus dem Internet“, erzählt der 50-Jährige. „Es hat sofort gefunkt.“
Vor sechs Monaten war Jörg Spitz nicht mehr auf der Suche nach der Richtigen, sondern hat sich schon beim Standesamt seinen Termin reserviert. „So habe ich sogar den um 12 Uhr bekommen, alles ganz easy“, erzählt er. Seine Frau Kirsten Spitz, geborene Hüttmann, hat er vor zwei Jahren bei der Arbeit kennengelernt.
Für das besondere Hochzeitsdatum nehmen die beiden auch die Kälte in Kauf. „Schließlich ist das erstmal die letzte Schnapszahl“, weiß der Bräutigam. Nach der Hochzeit gehen die beiden gemütlich mit der Familie essen. Auf ihre Flitterwochen müssen sie allerdings noch warten, denn die verbringen sie lieber im Warmen: „Wir fahren im Sommer nach Kroatien“, freut sich Jörg Spitz.
Noch bis zum Februar müssen sich die frisch getrauten Cihan Caliskan und seine Frau Aycan Caliskan, geborene Sahin, gedulden. Dann fahren die beiden nicht nur in ihre Flitterwochen nach Antalya, sondern dann steigt auch erst ihre große Hochzeitsfeier. „Im Februar kommen alle, so 1000 bis 1200 Leute“, erzählt der Bräutigam.
Seine Braut hat er vor sieben Jahren ebenfalls auf einer Hochzeit kennengelernt. „Für den 12.12. haben wir uns jetzt entschieden, weil es das Datum nie wieder geben wird“, sagt er. Die Kälte macht den beiden nichts aus: „Das ist doch schön und vor allem romantisch“, meint Cihan Caliskan.
Nach der Trauung werden er, seine Frau und alle weiteren Brautpaare von Kimberley Bosheck abgefangen. Die 18-Jährige verteilt im Auftrag des Stadtmarketings Lebkuchenherzen an die frisch Vermählten — und vielleicht trösten die Leckereien ja sogar über den kalten Dezembertag hinweg.
