Aleviten zelebrieren Ende der Fastenzeit

Der Kulturverein informierte am Neumarkt über die Glaubensgemeinschaft.

Aleviten zelebrieren Ende der Fastenzeit
Foto: Jochmann

Krefeld. „Alles was entstanden ist, ist ein Teil der Schöpfung. Es gilt das, was uns zusammenführt zu stärken. Christentum, Islam und Judentum können ohne einander nicht existieren, denn sie bauen aufeinander auf und sind Teil eines Ganzen“, sagt Cerkez Kaya, wenn er die tolerante Ausrichtung des alevitischen Glaubens erklärt.

Kaya hat vor 20 Jahren die alevitische Gemeinde in Krefeld mitgegründet. Seit zehn Jahren ist das alevitische Kulturzentrum an der Steinstraße mit seinem lichtdurchfluteten Eingangsbereich ein Ort der Begegnung für rund 4000 Aleviten und interessierte Mitbürger aus dem Krefelder Stadtgebiet.

Am Samstag wurde dort der Abschluss des „Muharrem“ Fastens zelebriert. Zwölf Tage lang verzichtet die alevitische Glaubensgemeinschaft dabei durchgehend auf den Verzehr von Fleisch. Außerdem werden während der alevitischen Fastenzeit Streitigkeiten und Feierlichkeiten vermieden und keinem Lebewesen oder der Natur Leid zugefügt. Zum Abschluss wurde im Kulturzentrum das „Asure-Mahl“ geteilt, das aus einer süßen Suppe besteht. Das Fasten im Trauermonat „Muharrem“ wird zum Gedenken an die 12 Imame und das Massaker von Kerbela abgehalten.

„Zum ersten Mal waren wir heute auch mit einem Informationsstand am Neumarkt präsent, um über unsere Glaubensgemeinschaft zu informieren“, sagt Cerkez Kaya. Bilal Demirtas, Vorsitzender des Kulturzentrums, ging auf den in diesem Jahr geschaffenen alevitischen Religionsunterricht ein. Er findet seit September an zwei Krefelder Schulen statt. Leider gebe es bisher nur eine speziell ausgebildete Lehrerin dafür.