Als Model über den Laufsteg: Das macht riesigen Spaß
Doris Fincke hat sich bei „Gesichter für Krefeld“ beworben. Noch sechs Tage lang sucht die WZ Männer und Frauen über 30 Jahre für die Straßenmodenschau.
Krefeld. Doris Fincke ist ein sportlicher Typ. „Ich walke regelmäßig, gehe ins Fitnessstudio und tanze gerne“, erzählt die attraktive Haanerin.
Als nächstes möchte sie Salsa lernen. Während andere ihres Alters auf eingefahrenen Wegen wandeln, ist die 70-Jährige offen und neugierig auf Neues.
„Eine ideale Voraussetzung, um zu modeln“, sagt Noel Hermsen von der Modelagentur Sessibon Bookings. Gemeinsam mit der WZ sucht er für „Gesichter für Krefeld“ männliche und weibliche Laufstegtalente über 30.
Doris Fincke ist eine der zahlreichen Kandidatinnen. Nur die Männer haben sich bisher kaum getraut. Wer mitmachen möchte, als Frau mindestens 1,70 und als Mann 1,78 Meter groß ist, kann sich noch bis Ende nächster Woche schriftlich bewerben. Einsendeschluss ist der 24. Juni.
Aus allen Einsendungen wählt eine Jury am 29. Juni diejenigen aus, die zur Endausscheidung bei der „White Fashion Night“ am 16. Juli ins Salvea eingeladen werden.
Nach zwei Durchgängen entscheidet sich, wer bei der Straßenmodenschau am 17. und 18. September auf der SWK-Bühne sportive und feminine Mode von „Ella“ vorführen wird.
„Fältchen sind dabei kein Ausschlusskriterium, im Gegenteil“, sagt Noel Hermsen aufmunternd. Er achtet als Agenturchef vor allem auf die Ausstrahlung eines Menschen, die Körperproportionen, wie stilsicher derjenige sich kleidet und ob er in der Gruppe takt- und teamfähig ist.
Rund 500 internationale Modenschauen richten Noel Hermsen und seine Frau Joyce Boumans im Jahr für Sessibon aus. „Immer öfter werden dabei ältere Models gebucht“, erzählt der Agenturchef.
Sein ältestes Mannequin ist 73 Jahre. Die weitläufige Meinung, dass das Modeln für Ältere zu kräftezehrend wäre, verneint er kopfschüttelnd. Das sei für Jung und Alt gleich anstrengend.
„Wenn man ein Model ist, genießt man den Auftritt und zieht daraus noch Energie für sich — gleich welchen Alters“, sagt der 44-Jährige, der selbst lange als Model gearbeitet hat.
Das kann Doris Fincke bestätigen. „Das ist positiver Stress, macht aber riesigen Spaß“, erzählt die Haanerin, die vor ein paar Jahren schon einmal bei einer kleinen Modenschau gelaufen ist.
Das hat ihr so gut gefallen, dass sie jetzt bei der „Größten Straßenmodenschau der Welt“ auch dabei sein möchte. Ihre Chancen stehen gut.